Braunschweig. Die Evangelische Akademie Abt Jerusalem hat am 16. Januar ihren Konvent turnusgemäß für die nächsten fünf Jahre neu besetzt. Um die öffentliche Vernetzung zu intensivieren und weitere wichtige Gesellschaftsbereiche zu repräsentieren, wurde der Kreis von bislang 12 Mitgliedern fast verdoppelt.
Mit dem Vizepräsidenten des Landeskriminalamtes, Thomas Ring, und dem Präsidenten der Handwerkskammer, Detlef Bade, verbindet sich erstmals die Perspektive, auch Themen aus diesen wichtigen Feldern des öffentlichen Lebens einzubeziehen. Insgesamt 20 prominente Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher Professionen aus Wissenschaft, Kultur, Medien, Polizei, Wirtschaft und Kirche haben sich für die ehrenamtliche Aufgabe der Leitung zur Verfügung gestellt.
Mit dem Akademiedirektor beraten sie über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und ethische Fragestellungen, stellen die Programme zusammen, sorgen für die nötige Vernetzung und gestalten selbst aktiv mit. Im Beisein des Generalsekretärs der Ev. Akademien in Deutschland, Dr. Klaus Holz, wurde die neue Spitze eingeführt. Zum Vorsitzenden wählte der Konvent erneut Landesbischof Dr. Christoph Meyns, zu seiner Stellvertreterin wurde die Chefin des Braunschweigischen Landesmuseums, Dr. Heike Pöppelmann, bestimmt. Mit Prof. Dr. Klaus Gahl, dem früheren Chefarzt am Klinikum Braunschweig, der sein Ehrenamt als Altersgründen zur Verfügung stellte, wurde ein langjähriges und engagiertes Mitglied mit Dank und Anerkennung für zahlreiche von ihm und dem Arbeitskreis Medizinethik verantwortete Tagungen verabschiedet.
Die nach Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709-1789), Abt von Riddagshausen, Bildungsreformer und Mitbegründer des Collegium Carolinum als Vorläufer der heutigen Technischen Universität, benannte Akademie besteht seit 2010. Sie ist aus der Fusion der Ev. Akademie der Landeskirche und dem Ev. Klosterforum für Ethik und Kultur hervorgegangen, das seinen Sitz seit 2006 bereits am Theologischen Zentrum im ehemaligen Brüdernkloster hatte. Die Abt Jerusalem Akademie gehört zu den 17 Evangelischen Akademien in Deutschland, die nach 1945 als kritische und unabhängige Dialogpartner für Kirche und Gesellschaft gegründet wurden. Sie sind Orte, an denen öffentlich und kontrovers über gesellschaftliche und ethische Herausforderungen nachgedacht und diskutiert wird. Unterschiedliche Meinungen sollen zur Sprache kommen und miteinander um Perspektiven ringen, wie wir heute und morgen leben wollen.
In dieser Tradition sucht auch die Evangelische Akademie Abt Jerusalem den Austausch mit Wissenschaft und Technik, Wirtschaft, Medien, Politik und Kultur. Multiprofessionelle Zusammensetzung und Interdisziplinarität sind Markenzeichen und Qualitätsanspruch der Arbeit. Dabei sind die Themen nicht abgehoben, sondern richten sich an ein breites allgemein interessiertes und diskussionsfreudiges Publikum. Der Eintritt ist frei. Das nächste Halbjahresprogramm erscheint Anfang Februar. Näheres und Kontaktdaten für die Bestellung unter: www.abt-jerusalem-akademie.de
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