Evangelische Kirche verliert immer mehr Mitglieder

Weniger Mitglieder, sinkende Einnahmen durch Kirchensteuer - die evangelischen Kirchen stehen vor großen Herausforderungen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Deutschland. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verzeichnete im Jahr 2023 einen Rückgang sowohl bei der Mitgliederzahl als auch beim Kirchensteueraufkommen im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung der EKD hervorgeht.



Gemäß den vorläufigen Zahlen aus den Landeskirchen sank die Gesamtmitgliederzahl der evangelischen Kirchen in Deutschland zum Stichtag 31. Dezember 2023 um rund 3,1 Prozent auf insgesamt 18.560.000 Personen. Dieser Rückgang steht im Zusammenhang mit rund 380.000 Kirchenaustritten und 340.000 Sterbefällen, während 2023 etwa 140.000 Personen getauft wurden und zusätzlich rund 20.000 Personen in die evangelische Kirche aufgenommen wurden.

Auch das Kirchensteueraufkommen der evangelischen Kirche verzeichnete einen Rückgang. Die neuesten Statistiken zeigen, dass das Netto-Gesamtaufkommen an Kirchensteuern im Jahr 2023 mit etwa 5,9 Milliarden Euro um 5,3 Prozent niedriger lag als im Vorjahr. Im Vorjahreszeitraum konnte noch ein Anstieg von 4,1 Prozent verzeichnet werden.

Einsatz für Bedürftige weiterhin gefragt


Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende Ratsvorsitzende der EKD, äußerte sich zu diesen Entwicklungen und betonte, dass die Kirche trotz dieser Herausforderungen weiterhin ihren Einsatz für Nächstenliebe, Menschlichkeit und die Weitergabe des christlichen Glaubens fortsetzen werde. Sie verwies darauf, dass die Kirche weiterhin hohe gesellschaftliche Erwartungen erfüllen müsse, insbesondere in Bezug auf soziales Engagement, Bildung und den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Die Ergebnisse der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU6) aus dem vergangenen Jahr unterstreichen die anhaltend hohen Erwartungen der Gesellschaft an die Kirche. Besonders positiv bewertet wird dabei das Angebot von Beratungsstellen für Menschen mit Lebensproblemen.

Bischöfin Fehrs dankte den Mitgliedern, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in den Landeskirchen für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Präsenz der Kirche vor Ort: "Sie alle tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, dass Kirche durch Gottesdienste, Seelsorge- und Beratungsangebote weiterhin bei den Menschen vor Ort präsent ist. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Stärkung eines guten Miteinanders. Und das ist gegenwärtig notwendiger denn je."


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