Berlin. Nachdem ein abgelehnter Asylbewerber aus Syrien wegen mutmaßlichen Anschlagsplänen gegen die israelische Botschaft in Deutschland festgenommen worden ist, hat sich deren früherer Botschafter, Shimon Stein, pessimistisch zum Schutz jüdischen Lebens in der Bundesrepublik geäußert. "Es ist nicht das erste Mal und bedauerlicherweise wird es auch nicht das letzte Mal gewesen sein", sagte Stein, der von 2001 bis 2007 Botschafter war, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben). "Die israelische Botschaft in Deutschland wird ein Ziel für Terroristen bleiben."
Der Vorgang überrasche ihn nicht. "Als ich Botschafter war, wurde in Berlin ein Palästinenser festgenommen, der mich umbringen wollte", sagte Stein. Man wundere sich allerdings, "dass der entscheidende Hinweis zur Ergreifung des mutmaßlichen Attentäters nicht von den deutschen Nachrichtendiensten, sondern aus dem Ausland kam".
Auf die Frage, ob das jüdische Leben in Deutschland ausreichend geschützt werde, sagte Stein, er sei zu müde, um darüber zu sprechen. "Der Schutz des jüdischen Lebens - das ist zum deutschen Mantra geworden." Stein fragte, was das "in der realen Welt" bedeute. Es werde in absehbarer Zeit nicht passieren, dass Juden hier frei von jeglicher Bedrohung leben könnten.
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