Berlin. Die Ex-Gazprom-Tochtergesellschaft SEFE wird verstaatlicht. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mit.
Grund sei eine drohende Insolvenz des Unternehmens, die die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährden würde, wie es hieß. Die frühere "Gazprom Germania" war bereits im April unter Treuhand gestellt und in diesem Zuge in "Securing Energy for Europe" umbenannt worden. SEFE sei ein "Schlüsselunternehmen für die Energieversorgung in Deutschland", wie es aus dem Ministerium weiter hieß. Erschwerend komme bei dem Unternehmen hinzu, dass Geschäftspartner und Banken aufgrund der unklaren Eigentümerverhältnisse ihre Geschäftsbeziehungen mit der SEFE beendeten oder keine neuen aufnehmen wollten.
"Das gefährdet die Fortführung der operativen Geschäftstätigkeit der SEFE und damit die Gasversorgung", so das Ministerium. Zur Stabilisierung hatte die SEFE bereits Milliarden-Darlehen des Bundes erhalten. Inzwischen hat sie beim Wirtschaftsministerium eine weitere umfassende Stabilisierungsmaßnahme nach dem Energiesicherungsgesetz beantragt. Mit Hilfe eines am Montag angeordneten Kapitalschnitts sollen nun die Verluste und das dadurch negative Eigenkapital der SEFE mit den Gewinn- und Kapitalrücklagen verrechnet sowie das Stammkapital auf null herabgesetzt werden.
"Mit diesem Schritt verliert der bisherige Gesellschafter des Unternehmens seine Gesellschafterstellung." Der Kapitalschnitt sei allerdings mit einer Entschädigung verbunden. Die Höhe bemesse sich am Marktwert der SEFE-Anteile, das Entschädigungsverfahren sei "noch nicht abgeschlossen".
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