Wiesbaden. Seit Juli 2014, als die deutsche Fußballnationalmannschaft in Brasilien den Weltmeistertitel gewann, sind die deutschen Warenexporte in den größten Staat Lateinamerikas stark gestiegen. Der Anteil der Exporte nach Brasilien an den deutschen Gesamtexporten veränderte sich aber kaum, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte.
Demnach nahmen die Exporte nach Brasilien in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 gegenüber dem gleichen Zeitraum des WM-Jahres 2014 um 24,5 Prozent zu. Wurden in den Monaten Januar bis Juli 2014 noch Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro nach Brasilien exportiert, so waren es von Januar bis Juli 2024 Waren im Wert von 8,0 Milliarden Euro. Die Warenimporte aus Brasilien unterschieden sich dagegen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 im Zehnjahresvergleich kaum. Von Januar bis Juli 2014 wurden Waren im Wert von 5,3 Milliarden Euro von Brasilien nach Deutschland eingeführt, im gleichen Zeitraum 2024 betrug der Wert 5,2 Milliarden Euro (-0,4 Prozent).
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 machten Ausfuhren nach Brasilien 1,0 Prozent der gesamten deutschen Exporte aus. Brasilien lag damit exportseitig auf Rang 21 der wichtigsten Empfängerstaaten deutscher Waren. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2024 belegte Brasilien mit einem Anteil von 0,9 Prozent an den Gesamtexporten den 23. Platz in dieser Rangfolge. Der Anteil der Importe aus Brasilien an den deutschen Gesamtimporten sank im Zehnjahresvergleich von 1,0 Prozent auf 0,7 Prozent. In der Rangfolge der wichtigsten Lieferstaaten Deutschlands rutschte Brasilien damit von Rang 22 im Zeitraum Januar bis Juli 2014 auf Rang 30 im Zeitraum Januar bis Juli 2024 ab.
Ein Vergleich aktueller Ergebnisse des Zeitraums Januar bis Juli 2024 mit dem gleichen Zeitraum des Jahres 2023 zeigt, dass Maschinen trotz eines Rückgangs mit 1,7 Milliarden Euro (-4,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum) die wichtigsten Exportgüter im Handel mit Brasilien blieben. Darauf folgten chemische Erzeugnisse im Wert von 1,3 Milliarden Euro (-2,4 Prozent).
Dagegen nahm der Export von Kraftwagen und Kraftwagenteilen in den ersten sieben Monaten 2024 um 24,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Das sei vor allem zurückzuführen auf den starken Anstieg der Exporte neuer Pkw mit Verbrennungsmotor in der Hubraumklasse 1.500 bis 3.000 Kubikmeter, die sich fast verdoppelten, so die Statistiker: Wurden im Zeitraum von Januar bis Juli 2023 noch 2.579 solcher Pkw nach Brasilien geliefert, so waren es im aktuellen Zeitraum 4.679 Pkw (+81,4 Prozent).
Wichtigste Importgüter aus Brasilien waren in den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 landwirtschaftliche Erzeugnisse mit einem Wert von 1,4 Milliarden Euro (+48,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum). Für den deutlichen Anstieg ist besonders Kaffee verantwortlich. Mit einem Einfuhrwert von 1,0 Milliarden Euro hatte Kaffee den größten Anteil innerhalb der Produktgruppe der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Dabei stiegen sowohl die importierte Menge (+34,1 Prozent) als auch der Wert der Kaffee-Importe (+32,4 Prozent) aus Brasilien von Januar bis Juli 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark.
Brasilien ist Deutschlands wichtigster Kaffee-Lieferant. Über 40 Prozent aller deutschen Kaffee-Importe kommen von dort. Auf den Rängen 2 und 3 der Importe aus Brasilien lagen von Januar bis Juli 2024 Erze im Wert von 0,8 Milliarden Euro (-10,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum) und Nahrungs- und Futtermittel für ebenfalls 0,8 Milliarden Euro (-8,4 Prozent).
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