Berlin. Die Bahn hat nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn bisher während der Fußball-EM ihr ramponiertes Image nicht aufpolieren können. "Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt", sagte Verbandschef Detlef Neuß der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).
Vor allem im Nahverkehr würden die Schwächen angesichts vieler Verspätungen und überfüllter Züge besonders deutlich. In diesem Bereich fehle es an Sonderzügen oder Personal in Bereitschaft. Zugleich sagte Neuß: "Selbstverständlich kann das Unternehmen nichts dafür, wenn Straßenbahnen etwa in Gelsenkirchen nicht mit den Massen aus dem Stadion zurechtkommen." Wenn sich aber die ganze Welt "über unser Bahnsystem lustig macht, hoffe ich, dass dies auch ein Weckruf für die Politik ist". So könne es nicht sein, dass Milliarden für die Sanierung womöglich doch in die Straße gesteckt würden.
Neuß fügte hinzu, dass die Versprechungen des Konzerns im Vorfeld des Turniers "mehr als optimistisch" gewesen seien. Nach wie vor gelte die Empfehlung des Verbandes, möglichst früh an die Spielorte zu reisen, wenn man mit der Bahn fahre. Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zug-Pannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt.
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