Familienunternehmer Heraeus warnt vor neuer "Wohlfühlgesellschaft"

Der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratschef der Heraeus-Gruppe aus Hanau, Jürgen Heraeus, warnt vor einer "politisch gewollten Vollkasko-Mentalität", sich "für alle Eventualitäten absichern zu wollen". Mittlerweile habe sich eine "Wohlfühlgesellschaft" gebildet, "die alle Arten von Zumutungen ablehnt", sagte er dem Magazin Focus.

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Junge Leute in einem Park (Archiv)
Junge Leute in einem Park (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Hanau. Der langjährige Vorstands- und Aufsichtsratschef der Heraeus-Gruppe aus Hanau, Jürgen Heraeus, warnt vor einer "politisch gewollten Vollkasko-Mentalität", sich "für alle Eventualitäten absichern zu wollen".


Mittlerweile habe sich eine "Wohlfühlgesellschaft" gebildet, "die alle Arten von Zumutungen ablehnt", sagte er dem Magazin Focus. "Gewerkschaften fordern eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Und jene, die noch geregelter Arbeit nachgehen, sehen, dass es Dank wachsender Sozialleistungen eigentlich auch ohne geht", mahnte Heraeus.

Die Zeiten seien indes vorbei, "als wir uns das wirklich leisten konnten. Wir können auch nicht mehr jede Lücke mit Staatshilfen stopfen." In anderen Ländern gebe es "keine 30 Tage Urlaub plus 15 Feiertage plus Elternzeit plus Lohnfortzahlung im Krankheitsfall plus plus plus", so Heraeus. "Und die Menschen sind auch nicht im Schnitt 19,4 Tage pro Jahr krank, wie das kürzlich die Techniker Krankenkasse für Deutschland ausgerechnet hat." Fazit des 87-Jährigen: "Die aktuelle Regierung hat für all das Verständnis, statt dass mal jemand sagt: Wir müssen wieder ranklotzen."


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