"Festgefahrene Lage in Krankenhäusern" - Auch Kinder in Niedersachsen am Beatmungsgerät

Die Zahl der stationär behandelten COVID-19 Patienten in den Krankenhäusern sei auf hohem Niveau stagniert.

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(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Anke Donner

Niedersachsen. In der vorgezogenen Landespressekonferenz wurde am heutigen Montag neben den aktuellen Änderungen zur Corona-Verordnung auch über die aktuelle Infektionslage gesprochen. Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs des Landes Niedersachsen berichtete auch aus den Krankenhäusern. Die Zahl der stationär behandelten COVID-19 Patienten sei auf hohem Niveau stagniert. Ein Wiederanstieg wird befürchtet. Aktuell befänden sich in Niedersachsen drei Kinder im Zusammenhang mit COVID-19 in intensivmedizinischer Behandlung. Eines werde beatmet.


Am Montag vergangener Woche befanden sich zwar sogar vier Kinder mit einer COVID-19 Erkrankung im Krankenhaus, davon waren jedoch nur eines in intensivmedizinischer Behandlung. Ein weiteres wurde künstlich beatmet. Ob es sich dabei um dasselbe Kind handelt, das in dieser Woche beatmet wird, ist unklar. Gleichzeitig hebt Regierungssprecherin Anke Pörksen hervor, dass eine größere Zahl jüngerer Patienten insofern ein Problem sei, als dass diese die Beatmung zwar deutlich häufiger überleben, die Beatmungsplätze deshalb jedoch auch länger beanspruchen würden. Die Landesregierung befürchtet daher im Zusammenhang mit den aktuell wieder steigenden Zahlen der Neuinfektionen eine Auslastung der Beatmungsplätze. Die tagesaktuellen Infektionszahlen würden sich mit einem Zeitversatz von vier bis sechs Wochen in den Krankenhäusern zeigen. Seit drei Wochen beobachte man ein Stagnieren der Infektionszahlen im Krankenhaus. "Wenn die Kapazitäten komplett ausgereizt sind und es mit hohem Anteil Coronapatienten sind, dann fehlen die Plätze auch Patienten mit anderen Erkrankungen", erklärt Pörksen.

Am Inzidenzwert von 100 für weitere Lockerungen wolle man aber auch aus Gründen der Verlässlichkeit grundsätzlich weiter festhalten. "Wir erleben schon, wie erleichtert manche Bereiche der Bevölkerung sind, dass bestimmte Dinge wieder möglich sind. Deshalb sollten wir nicht vorschnell Grenzen ändern. Wir können aber nicht ausschließen, dass wir wieder stärker auf die Bremse treten müssen, wenn sich die Situation in den Krankenhäusern wieder verschärft."

Impfen zur Entlastung der Krankenhäuser


Alle zugelassenen Impfstoffe bieten einen extrem hohen Schutz gegen einen schweren COVID-19 Verlauf, vor Hospitalisierung und den Tod durch die Krankheit. "Das zeigt eben, wie wichtig es ist, dass wir beim Thema Impfen vorankommen, dass Bund und EU dafür Sorge tragen, dass Impfstofflieferungen auch funktionieren", betont die Regierungssprecherin in Bezug auf die Ankündigung des Herstellers AstraZeneca, in den kommenden zwei Wochen weniger Impfdosen zu liefern als angekündigt. "Je schneller wir die Bevölkerung geimpft haben, desto stärker können wir das Krankenhausthema auch ausklammern", schlussfolgert Pörksen.

Landesweit befinden sich derzeit 866 Patientinnen und Patienten zur Behandlung von COVID-19 im Krankenhaus. 232 davon befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung. 156 Menschen werden künstlich beatmet.


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