Forschungsverbund nimmt an EU-Wettbewerb teil: Ab sofort kann online abgestimmt werden

Dies berichtet die TU Braunschweig.

Die TU Braunschweig.
Die TU Braunschweig. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Das Recycling steht vor der Herausforderung, immer komplexere Produkte effizient verwerten zu müssen, oftmals ohne dabei Zugang zu Informationen wie Produktzusammensetzung und Marktentwicklung zu besitzen. Der Innovationsverbund „Recycling 4.0 - Digitalisierung als Schlüssel für die Advanced Circular Economy“ adressiert genau diese Herausforderungen und zielt auf die Etablierung einer idealen Kreislaufwirtschaft sowie die Demonstration am Beispiel von Traktionsbatterien ab. Der Verbund - zu dem auch die TU Braunschweig, die TU Clausthal und die Ostfalia gehören - bewirbt sich nun beim Regiostars Award in der Kategorie „Sustainable growth - Circular economy for a green Europe“. Hierbei handelt es sich um einen jährlichen Wettbewerb, der von der Europäischen Kommission organisiert wird ­­­– mit dem Ziel das innovativste aus EU-Mitteln finanzierte Projekt zu küren. Bis zum 9. Juli kann für den Verbund abgestimmt werden (vorletzte Nennung der aufgelisteten Projekte). Dies berichtet die TU Braunschweig


Im Verbund sind drei Universitäten und insgesamt zwölf Kooperationspartner aus der Industrie und Nichtregierungsorganisationen beteiligt. Neben der Technischen Universität Braunschweig mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik sowie dem Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion wirken die TU Clausthal und die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit. Im Fokus steht die Untersuchung und Entwicklung von Technologien und Methoden für die Digitalisierung von Recyclingprozessen sowie die Informationsgewinnung und -verarbeitung entlang der Closed-Loop Supply Chain. Der Einsatz der gewonnenen und erschlossenen Daten soll die Gestaltung von integrierten Produktions- und Recyclingsystemen fördern.

Beitrag zur Nachhaltigkeit


„Die Unterstützung des Recyclings durch Digitalisierung kann einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten. Zentral ist die Bereitstellung von Daten und Informationen entlang der Closed-Loop Supply Chain zur effizienten Gestaltung von End-of-Life Prozessen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik.

Durch digitale Recycling- und Produktionsprozesse sollen Informationen besser erfasst, weitergeleitet und in Netzwerken ausgetauscht werden können. Ein Online-Marktplatz für Informationen soll diesen Prozess ermöglichen. Hier können unter anderem Produzenten, Demontagebetriebe und stofforientierte Verwerter Informationen handeln, wie zum Beispiel welche Ersatzteile wie demontiert werden, welche Stoffe aus den Produkten gewonnen werden können oder welche Rohstoffnachfragen momentan vorliegen. Diese Daten liefern wiederum wichtige Erkenntnisse für die Auslegung und Steuerung der (Retro-)Produktion sowie der gesamten Supply Chain. Den innovativen Ansatz wenden die Forscherinnen und Forscher exemplarisch an Lithium-Ionen-Batterien, die in der Elektromobilität verwendet werden, an.

Nachhaltiges Recycling wird unterstützt


„Die Digitalisierung unterstützt maßgeblich eine ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Gestaltung sowie Kooperation innerhalb von Closed-Loop Supply Chains. Auf dieser Basis unterstützt unser Projekt Recycling 4.0 ganz wesentlich ein nachhaltiges Recycling zum Beispiel von Lithium-Ionen-Batterien“, so Prof. Dr. Thomas Spengler, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion.

Der Innovationsverbund wird mit seinen Forschungsergebnissen auch bei der „Woche der Umwelt“ 2021, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, und bei der „Hannover Messe“ 2021 sowie auf diversen nationalen und internationalen Konferenzen, wie beispielsweise der CIRP LCE, vertreten sein. Das Projekt wird noch ein weiteres Jahr fortgeführt und erhält mit dem REGIOSTARS Awards nun die Möglichkeit, einen Publikumspreis für seine wissenschaftlichen Erfolge zu gewinnen. Bis zum 9. Juli läuft die erste Phase der öffentlichen Abstimmung, an der sich jeder beteiligen kann.


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