Wolfenbüttel. Die Forschungen am Außengelände der Hünenburg bei Watenstedt in der benachbarten Heeseberg–Region gehen weiter. Ab 1. August befinden sich insgesamt 21 forschende Personen vor der Hünenburg. Bernd-Uwe Meyer, der die Grabungen seit Beginn begleitet, berichtet im Nachfolgenden darüber. Dies veröffentlicht regionalHeute.de an dieser Stelle ungekürzt und unkommentiert.
Im Jahre 2005 untersuchten Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land (FABL) mit der Wolfenbütteler Vorsitzenden Bärbel-Regine Steinmetz, dem Wolfenbütteler Archäologen Wolf-Dieter Steinmetz und Immo Heske (Uni Göttingen) das Außengelände der Hünenburg bei Watenstedt in der benachbarten Heeseberg–Region. In den Folgejahren wurde diese Unterstadt unter der Projektleitung von Prof. Dr. Karl-Heinz Willroth und Dr. Heske erforscht. Seit wenigen Tagen sind unter Immo Heskes Leitung wieder Studenten und weitere Helfer bei archäologischen Ausgrabungen zu sehen. Ab 1. August befinden sich insgesamt 21 forschende Personen vor der über Deutschland hinaus bedeutungsvollen jungbronzezeitlichen Hünenburg (um 1 130 vor Chr.). „Wir graben bis zum 2. September 2016 an vier Stellen“, informierte Dr. Heske.
In den ersten beiden Wochen steht die stichbandkeramische Kreisgrabenanlage im Fokus. Dieses Rondell der Stichbandkramiker (etwa 4 900 – 4 300 vor Chr.) wurde 2015 untersucht und ist der älteste Monumentalbau Niedersachsens. Hier standen 4700/4800 vor Christi hohe Palisaden. Die Untersuchung des Rondell - Grabens an neuer Stelle soll Informationen über das Fundmaterial, Verfüllmechanismen und die Funktion dieser bedeutungsvollen Kreisgrabenanlage ans Tageslicht bringen. Auf der neuen Fläche der jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlage gingen der Promotionsstudent Sergej Most und weitere Studenten der Uni Göttingen begeistert an die Arbeit. Für Jette Harms (4. Semester) und Tristan Schlögl (2. Semester) ist es die erste Lehrgrabung. „Es ist sehr schön hier“, betonte Kerstin Magaschütz, die sich im dritten Mastersemester befindet. Die Forschungsarbeiten, naturwissenschaftlichen Analysen und Auswertungen sind nur durch die große Unterstützung seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur möglich. Auch Einwohner aus der Umgebung unterstützen seit Jahren das ganz besondere Vorhaben.