Vöhrum. Auf insgesamt 11953 Kilometer Fahrleistung kamen die vier Feuerwehrautos der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr. Die Kameraden rückten mit ihnen zu 72 Einsätzen in der Umgebung aus, darunter 21 Brände und 32 technische Hilfeleistungen.
Als Unterstützung sind die Vöhrumer unter anderem für die Nachbarorte Eixe und Röhrse zuständig. Die Tätigkeiten der Feuerwehr seien so vielfältig, dass „der Jahresbericht nur eine Momentaufnahme aus den vielen Aufgabenbereichen sein kann“, sagte Ortsbrandmeister Andreas Schneider, der bei der Jahreshauptversammlung auf den Idealismus und die Begeisterung hinwies, mit der die Kameraden ans Werk gingen.
Der Ausbildungsstand ist hoch
„Von der Stadtverwaltung würde ich mir daher wünschen, dass das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr durch die entsprechenden Vergünstigungen gewürdigt werden würde.“ Entsprechende Vorschläge aus Feuerwehrkreisen gibt es bereits. Die Vöhrumer Wehr ehrt aus demselben Grund jährlich die Mitglieder mit der höchsten Dienstbeteiligung.
Als Stützpunktfeuerwehr in der größten Ortschaft des Landkreises Peine hält die Feuerwehr einen hohen Ausbildungsstand. Mehrere Allgemeindienste im Monat sowie zusätzliche Spezialausbildungen an den Großfahrzeugen und für den Umgang mit Gefahrstoffen oder mit der Motorsäge gewährleisten einen hohen Standard der 68 Aktiven. „Herzlichen Dank dafür an alle Teilnehmer und vor allem an die Ausbilder – in der Vorbereitung zu Diensten steckt noch einmal der doppelte Zeitaufwand“, sagte Ausbildungsleiter und stellvertretender Ortsbrandmeister Henrik Stellfeldt.
Die Jugendabteilung ist viel unterwegs
Die Grundlagen für die tiefgreifende Ausbildung am Standort Vöhrum legen bereits die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Über 7000 Kilometer der Vöhrumer Fahrleistung entfallen auf den Mannschaftstransporter, mit dem vor allem die Nachwuchsabteilungen unterwegs sind. So waren die „Löschfrösche“ von der Kinderfeuerwehr – aktuell 17 Mitglieder – zu Besuch bei der Berufsfeuerwehr Hannover und lernten dort, dass man die Feuerwehr auch zu seinem Beruf machen kann. Die Jugendfeuerwehr – aktuell mit 23 Mitgliedern und damit eine der größten im Stadtgebiet – spulte ihrerseits Kilometer für zahlreiche Veranstaltungen ab. Vom Stockbrot backen auf dem Weihnachtsmarkt über die lokalen Entscheidungen im Bundeswettbewerb und den Tag der Jugendfeuerwehr bis zur Tagesfahrt in den Harz – weil die Jugendfeuerwehr Vöhrum so viele Mitglieder hat, muss der Mannschaftstransporter so manche Fahrt doppelt machen. Da kommt einiges zusammen. Beide Abteilungen haben seit Jahren stabile bis steigende Mitgliederzahlen und sind die Basis, auf der die Arbeit in der Einsatzabteilung aufbaut. Jahr für Jahr treten sowohl Kinderfeuerwehrmitglieder in die Jugendfeuerwehr, als auch Jugendliche in den aktiven Dienst über, die dort nicht selten früh Verantwortung übernehmen.
Die Mitgliedszahlen steigen
Um die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten und das Engagement der Freiwilligen zu würdigen, unterstrich Henrik Stellfeldt mit Blick in Richtung Bürgermeister Klaus Saemann und Stadtbrandmeister Timm Wiesemann die Wichtigkeit des Feuerwehr-Bedarfsplans. „Die Gefahren- und Risikoberechnung zeigt, dass Vöhrum das dritte Großfahrzeug fest zugerechnet werden muss. Die Wehr agiert als eigenständiger Lösch- und Rüstzug. Das ist einsatztaktisch extrem wertvoll“, sagte der stellvertretende Ortsbrandmeister. „Entgegen einem bundesweiten Trend haben wir das Glück, steigende Mitgliedszahlen zu haben. Das funktioniert aber nur, wenn man regelmäßig junge Leute gewinnen und halten kann. Die lockt man heutzutage mit den entsprechenden Fahrzeugen und Gerätschaften“, sagte Stellfeldt. Die angesprochenen Amtsträger versicherten, dass die Umsetzung des Feuerwehr-Bedarfsplans voranschreite. „Rat, Verwaltung und vor allem ich selber sind stolz auf die 14 Ortsfeuerwehren der Stadt Peine“, sagte Bürgermeister Klaus Saemann. Der neue Rat wolle sich jedoch zunächst selber ein Bild von der aktuellen Situation machen. Das werde gleich am Montag fortgesetzt. Dieses engagierte Vorgehen begrüßte auch die Feuerwehr Vöhrum. Stadtbrandmeister Timm Wiesemann ergänzte: „Das Fehlen des Bedarfsplans bremst die Feuerwehren nicht.“ Die Verwaltung verfahre aktuell so, als sei der Plan bereits verabschiedet. Das gelte, bis der Rat, auch im Einzelfall, etwas anderes beschließe.
Die Geehrten und Beförderten der Freiwilligen Feuerwehr Vöhrum
Beförderungen: Sebastian Braumann (Löschmeister), Johannes Schneider (1. Hauptfeuerwehrmann), Christoph Seffers (Hauptfeuerwehrmann), Rico Schlabe (Oberfeuerwehrmann), Laura Hoffmann (Feuerwehrfrau).
Ehrungen: Alfred Michelmann (50 Jahre förderndes Mitglied), Wolfgang Fritz (40 Jahre förderndes Mitglied), Steffen Schütze (Feuerwehrehrenzeichen des Landes Niedersachsen und Städtisches Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft), Thomas Huber, Julian Rusch und Saskia Mogck (alle Städtisches Ehrenzeichen für 15 Jahre aktive Mitgliedschaft), Tobias Kothe (beste Dienstbeteiligung).
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