Frost sorgt für Ausfälle bei Spargel und Erdbeeren

von Julian Bergmeier


Der schwarze Punkt in der Mitte der der Blüte ist Zeichen für den Frostschaden der Erdbeerpflanze Fotos: Julian Bergmeier
Der schwarze Punkt in der Mitte der der Blüte ist Zeichen für den Frostschaden der Erdbeerpflanze Fotos: Julian Bergmeier | Foto: Julian Bergmeier

Region. Die kalten Nächte der letzten Wochen haben den Spargel- und Erdbeerproduzenten der Region zugesetzt.


"Unsere Erdbeeren haben einen starken Frostschaden davon getragen. Kein Wunder bei Nächten, in denen es bis zu minus acht Grad kalt wurde" erzählt Heike Schulze, Landwirtin und Erdbeerproduzentin aus dem Landkreis Gifhorn. Auch ein Vlies, das zum Schutz über die Pflanzen gezogen wird, habe nicht geholfen, so Schulze weiter.

Insgesamt sechs verschiedene Erdbeersorten baut Schulzes Betrieb an, drei davon sind vom Frostschaden betroffen und werden nun keine oder nur wenige Früchte liefern, denn gegen die Kälte seien die zarten Blüten "überhaupt nicht resistent". "Normalerweise kann man so um den 20. Mai die frühreifen Sorten ernten, aber durch den Frost sind jetzt sieben bis zehn Tage Ernte dahin", ärgert sich Schulze. Der Schaden geht dabei in die Tausende und die Saison auf Schulzes Erdbeerfeld beginnt nicht wie üblich in der ersten, sondern erst in der zweiten Juniwoche.

Was man jetzt am meisten brauche, seien warme Tage, milde Nächte und möglichst gleichmäßige Temperaturen, so die Landwirtin, dann könne man "auf den Juni hoffen".

Der "König" unter den Gemüsen hat ebenfalls mit der Kälte zu kämpfen


 Auch die Spargelernte war von den Frostnächten betroffen.
Auch die Spargelernte war von den Frostnächten betroffen. Foto: Julian Bergmeier



"Nachts zwischen sieben und acht Grad und am Tage zwischen 17 und 18 Grad – dann wächst er am besten". Detlef Semerau ist Spargelverkäufer und Kenner des langstieligen Leckerbissens. Am Anfang der Saison sei noch alles gut gelaufen, unter Folie war der Spargel geschützt und gedieh, aber dann kam der Kälteeinbruch und sorgte für "größte Probleme", so Semerau. Besonders den grünen Spargel, der gegenüber seinem weißen Artgenossen besonders frostanfällig sei, habe es arg getroffen. Auch hier fallen zwischen sieben und zehn Tage Ernte aus.


Auf die Frage, was er sich denn in den kommenden Wochen für ein Wetter wünschen würde, hat Spargelverkäufer Semerau sofort eine Antwort parat: "Etwas mehr Wärme und gleichbleibende Temperaturen, dann sehe ich die nächsten Wochen optimistisch."

Erst bei warmen Temperaturen schmeckt der Spargel so richtig


Bis zu 200 Kilogramm Spargel gehen bei Semerau an guten Tagen über den Tresen: "Am Wochenende meist noch mehr, am ersten Mai war es richtig gut." Wichtig ist dabei immer das Wetter. Denn eines hat der Verkäufer bereits festgestellt: "Mit dem Wetter ändert sich auch das Essverhalten. Bei Kälte will niemand Spargel essen."