Frühjahrsmüdigkeit: Warum der Frühling für viele zum Gähnen ist

Kaum ist der Frühling da, macht unser Körper schlapp und wir fühlen uns müde und abgeschlagen. Doch woran liegt das eigentlich?

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Region. Gerade erst haben wir gelernt, dass der Frühling - und damit ja die vermehrte Sonnen- und Lichteinstrahlung - Balsam für die Seele, beziehungsweise die Hormone ist. Nun stellt sich aber auch vielleicht die Frage, warum der Frühling für viele zum Gähnen ist. Die Antwort hat Prof. Dr. med. Dirk Hausmann, Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie und Chefarzt und ärztlicher Direktor am Klinikum Wolfenbüttel.



Die Frühjahrsmüdigkeit, die immer dann, wenn der Lenz erwacht, in aller Munde ist und vielleicht als willkommene Ausrede für Abgeschlagenheit und Trägheit benutzt wird, ist keine Krankheit und verschwindet von selbst, sagt Hausmann. Dass wir uns im Frühling manchmal etwas müde fühlen, ist eigentlich ein ganz normales Phänomen beim Übergang vom Winter zum Sommer. Und es trifft nicht jeden Menschen.

Frühjahrsmüdigkeit nicht überbewerten


Die Frühjahrsmüdigkeit sei kein Fachbegriff in der Medizin. "Es gibt keine seriösen Untersuchungen und nur gut gemeinte Ratschläge, was man tun könnte. Also: Frühjahrsmüdigkeit nicht überbewerten", sagt der Facharzt für Innere Medizin – Kardiologie und erklärt, welche Faktoren zusammen spielen, wenn unser Körper im Frühling trotz Sonne und Licht ein wenig schlapp macht. "Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch das längere Tageslicht beeinflusst und muss sich neu einstellen. Bestimmte Hormone sind tatsächlich jahreszeitlich unterschiedlich stark im Körper vorhanden. Auch Pollen-Allergien im Frühjahr können den Schlaf stören. Aktivitäten finden im Frühjahr später am Abend statt und stören den Schlaf. Aber auch das Zwitschern der Vögel am Morgen kann unseren Schlaf stören.

So klappt es mit dem Schlaf


Bei Menschen mit niedrigem Blutdruck kann die höhere Außentemperatur die Werte zusätzlich noch etwas fallen lassen", so Hausmann und hat auch einige Tipps auf Lager, um der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen zu schlagen. So sollte man für genug Schlaf sorgen und den Schlaf-Wach-Rhythmus anpassen. Vor dem Schlafengehen sollte sich jeder vorab schon einmal zwei Stunden Ruhe gönnen. Das Schlafzimmer sollte man möglichst abdunkeln und für eine leise Geräuschkulisse sorgen. Dann klappt es auch mit dem Schlafen und einem besseren Wohlbefinden am Tag.

"Abschließend noch die üblichen Tipps vom Kardiologen: Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung - das ist immer gut. Freuen wir uns einfach auf mehr Sonne, Wärme und die schöne Natur", sagt Prof. Dr. med. Dirk Hausmann.


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