Goslar/Braunschweig. Die braunschweigische Landessynode hat ein Maßnahmenpaket in Höhe von rund fünf Millionen Euro zur Unterstützung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beschlossen. Das teilt die Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig mit.
Es soll ein neues Konzept realisiert werden, das vor allem auf die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure in diesem Bereich setzt. Die Synode hat am Freitag in Goslar außerdem die Kirchenregierung gebeten, einen Gesetzesentwurf zu erarbeiten, um der Neuausrichtung einen Ordnungsrahmen zu geben. Die zusätzlichen Mittel sollen ab 2019 für fünf Jahre bereitstehen.
Eine Million für die Kitas
Mit einer Million Euro soll die Zahl von derzeit 96 evangelischen Kindertagesstätten im Braunschweiger Land weiter erhöht werden. 500.000 Euro sollen der Aus- und Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen zugute kommen. 750.000 Euro werden für die „vernetzte Öffentlichkeitsarbeit“ zur Verfügung gestellt. Außerdem ist ein Betrag von einer Million Euro für Projekte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Propsteien vorgesehen. Darüber hinaus profitiert dieser Bereich von einem bereits 2017 beschlossenen Einstellungsprogramm für Diakone. Vier von sechs Stellen daraus werden ebenfalls der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen dienen.
Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer zeigte sich dankbar für die Initiative. Damit könne die Kirche vielleicht nicht den Traditionsabbruch verhindern, aber doch hemmen. Und auch Oberlandeskirchenrat Dr. Jörg Mayer, Finanzreferent der Landeskirche, beglückwünschte die Synode zu ihrer Entscheidung. Damit werde deutlich, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für die Landeskirche Braunschweig eine zentrale Säule sei.
Vorerst keine zusätzlichen Pfarrstellen
Zurückgestellt wurde allerdings der Plan, sechs zusätzliche Pfarrstellen für diesen Bereich zu ermöglichen. Er soll im Zusammenhang mit einem neuen Konzept für die allgemeinkirchlichen Stellen im Jahr 2019 weiter beraten werden.
Vor dem Beschluss hatte sich die Landessynode einen ganzen Tag lang über die unterschiedlichen Initiativen in der kirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen informiert und mit den Akteuren das Gespräch gesucht. Eine Arbeitsgruppe hatte Präsentationen, Workshops und Diskussionsrunden vorbereitet. Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket könnten die Selbstorganisationskräfte der Akteure in der Arbeit für Kinder und Jugendliche gestärkt werden, betonte, Dr. Elisabeth Hoffmann (Braunschweig), Mitglied der Arbeitsgruppe. Jetzt gehe es darum, gemeinsame Ziele und Aufgaben zu definieren und sich stärker zu vernetzen.
Paradigmenwechsel im Sinne der Zukunftssicherung
Und der Vorsitzende des Jugend- und Bildungsausschusses, Dr. Wolfgang Hemminger (Braunschweig), sprach von einem Paradigmenwechsel im Sinne einer „kreativen Zukunftssicherung“. Sein Ausschuss hatte die Synodendebatte angestoßen.
mehr News aus der Region