Fukushima – und die japanische Informationspolitik


Mako Oshidori bei ihrem Vortrag in der Ev. Akademie Arnoldshain im März 2015. Foto: Privat
Mako Oshidori bei ihrem Vortrag in der Ev. Akademie Arnoldshain im März 2015. Foto: Privat | Foto: Privat



Schöppenstedt/Braunschweig. Am Dienstag, 1. März um 18 Uhr wird Mako Oshidori im Rathaus Schöppenstedt über ihre Erfahrungen bei den vielen von ihr besuchten TEPCO-Pressekonferenzen und von vielen Gesprächen mit Betroffenen aus der Region um Fukushima berichten. Am Mittwoch, 2. März, um 19 Uhr wird Mako Oshidori dann in der Evangelischen Akademie in Braunschweig zu hören sein. Im Nachfolgenden wird darüber berichtet.

Vor fünf Jahren, am 11. März 2011, folgte dem bislang in der japanischen Geschichte stärksten Erdbeben (9,0) vor der japanischen Ostküste ein verheerender Tsunami. Die Wellen trafen die TEPCO-Atomanlage in Fukushima. Die Wasser-Schutzmauern der Anlage waren nicht für derartige Wellen ausgelegt und wurden mit Leichtigkeit übersprungen. So lösten die Wassermassen innerhalb der Atomanlage eine Schnellabschaltung der Reaktoren aus. Leider wurde durch das Erdbeben auch die externe Stromversorgung zerstört, was letztendlich zur Kernschmelze in den Reaktoren führte. Es war weltweit der zweite Nukleare Super-Gau nach Tschernobyl.

Gingen viele Wissenschaftler bei der Tschernobyl-Katastrophe von einer fehlerhaften russischen Konstruktion und fehlerhaften Bedienung durch die russische Mentalität aus – war das Entsetzen bei der TEPCO-Katastrophe groß. Das so ein Super-Gau auch in einem westlichen (hochtechnologiesiertem) Land und westlicher Mentalität passieren konnte.

Es ist ruhig geworden um Fukushima. Will man sich informieren muss man schon die einschlägigen Umwelt – und Anti-AKW-Webseiten bemühen. In der Presse ist bei uns sehr wenig zu lesen. Diese mangelhafte Information ist aber kein deutsches Problem. Auch in Japan liest man wenig von den tatsächlichen Folgen der TEPCO-Katastrophe. Woran das liegt wird die japanische Journalistin Mako Oshidori erklären, wenn sie jetzt – auf dem Weg zwischen einer Konferenz in Berlin und einer Konferenz in Frankfurt – für drei Tage in unserer Region sein wird.

Diese beiden Veranstaltungen bilden den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen des ökumenischen Trägerkreis der Region Braunschweig im Rahmen der von dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund initiierten und unterstützen Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“.


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