Region. Die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg und die Sparkasse Celle werden fusionieren. Mit großer Mehrheit haben die politischen Gremien dem umfassenden Fusionskonzept zugestimmt. Erst Mitte Dezember hatten die offiziellen Gespräche begonnen. Schon am 1. September 2019 werden die Häuser zur Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg zusammengeführt. Das teilt die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg mit.
„Mit dem Votum für die Fusion ist eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen worden. Davon werden Kunden, Mitarbeiter, die Region und schließlich auch die Sparkasse selbst spürbar profitieren“, sagt Dr. Andreas Ebel. Der Gifhorner Landrat führt den Verwaltungsrat der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg und wird auch der erste Verwaltungsrats- vorsitzende der fusionierten Sparkasse. Ebel begrüßt, dass die Verhandlungen zügig geführt und die Entscheidungen innerhalb eines kurzen Zeitraumes getroffen wurden. „Wir blicken auf intensive Gespräche zurück, in die sich alle Beteiligten aktiv und verantwortungsbewusst eingebracht haben. Es war ein guter Schulterschluss und die zahlreichen Argumente für diese Fusion sprechen für sich.“
Die fünftgrößte Sparkasse Niedersachsens entsteht
Es entsteht die fünftgrößte Sparkasse Niedersachsens mit einer Bilanzsumme von 6,4 Milliarden Euro, 1.200 Mitarbeitern, 225.000 Kunden und einem Kundengeschäftsvolumen in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Hauptstelle und Vorstandssitz werden in Gifhorn sein. Darüber hinaus bleiben Celle und Wolfsburg Hauptstandorte der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg.
„Mit der neuen Größe wird auch die Bedeutung der Sparkasse in der Region wachsen“, sagt Dr. Jörg Nigge. Der Celler Oberbürgermeister ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Celle und war von Anfang an vom Nutzen der Fusion überzeugt. „Wir sind uns auf allen Gesprächsebenen stets auf Augenhöhe begegnet und die jetzt positiv entschiedenen Verhandlungsergebnisse spiegeln das vielfach wieder.“
Träger der fusionierten Sparkasse sind der Landkreis Gifhorn (30Prozent), die Stadt Wolfsburg (20 Prozent), der Landkreis Celle und die Stadt Celle (jeweils 25 Prozent). Die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg wird die Sparkasse Celle juristisch und technisch aufnehmen.
Gerhard Döpkens und Klaus Lüdiger hören auf
Nigge weiter: „Stefan Gratzfeld und Kay Hoffmann führen ihre heutigen Positionen in den Sparkassen Celle und Gifhorn-Wolfsburg als Vorstandsvorsitzender und stellvertretender Vorstandsvorsitzender in der fusionierten Sparkasse fort, Dr. Patrick Kuchelmeister aus Celle wird das Vorstandstrio komplettieren.“ Der heutige Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Gifhorn- Wolfsburg, Gerhard Döpkens, und Vorstandsmitglied Klaus Lüdiger werden dem künftigen Vorstand altersbedingt nicht mehr angehören. Diese einvernehmliche Entscheidung begründet Döpkens: „Ich bin davon überzeugt, dass der langfristig verantwortliche Vorstand von Anfang an gemeinsam wirken sollte, um strategische Entscheidungen zu treffen, die nachhaltig wirken können.“
Die Aufgabe sei nun, die Stärken der beiden wirtschaftlich gut aufgestellten, gesunden Häuser zu bündeln. „Die Sparkasse Celle- Gifhorn-Wolfsburg wird deutliche qualitative und quantitative Mehrwerte generieren können“, sagt Döpkens. Die Fusion ermögliche eine höhere Leistungsfähigkeit, die eine stärkere Spezialisierung und somit eine Erweiterung der Geschäftsfelder erlaube. Das damit verbundene zusätzliche Wachstum führe zu einem Ausbau der Marktposition. Jetzt gehe es darum, Zukunft gemeinsam zu gestalten und zusammenzuwachsen. Es gehöre zum Selbstverständnis der fusionierten Sparkasse, ihrem öffentlichen Auftrag uneingeschränkt weiter nachzukommen.
Potenziale und Chancen nutzen
Potenziale und Chancen nutzen, um damit den Markterfolg zu steigern – dieses Ziel formuliert Stefan Gratzfeld. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Celle und künftige Vorstandsvorsitzende der fusionierten Sparkasse betont: „Wir handeln aus der Position der Stärke heraus. Das ermöglicht uns, die Zukunftsfähigkeit unserer Sparkasse noch besser zu sichern. Wir können noch effizienter werden und Synergien heben. Wir haben die Kraft, um noch intensiver in richtungsweisende digitale Strukturen zu investieren. So bleiben wir attraktiv für unsere Kunden – Privatkunden ebenso wie regionaler Mittelstand – und das ist die Grundlage für unseren Erfolg. Für unsere Kunden bleiben die Strukturen vertraut, die Möglichkeiten wachsen aber und die Beziehung zu uns wird noch bequemer, einfacher und schneller werden. Die Sparkasse wird größer werden aber nah bleiben.“
Die langfristige Perspektive der Kunden war für Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs ein entscheidender Faktor, die künftige Sparkasse anzustreben. „Das Filialnetz bleibt im Zuge der Fusion unangetastet“, betont der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg. Verlässlich bleibe die Sparkasse auch gegenüber ihren Mitarbeitern. Arbeits- und Ausbildungsplätze seien weiterhin sicher und attraktiv. Mohrs: „Betriebsbedingte Kündigungen im Zuge der Fusion sind ausgeschlossen. Die Mitarbeitervertreter waren von Beginn an in die Gespräche eingebunden. Aus meiner Sicht hat das den Verhandlungen sehr gut getan.“
Das bestätigen der Celler Personalratsvorsitzende Thomas Aulich und die stellvertretende Personalratsvorsitzende der Sparkasse Gifhorn- Wolfsburg, Josephine Perlin. Aulich: „Wir haben eine ausdrücklich gute Dienstvereinbarung über personelle, organisatorische und soziale Maßnahmen abgeschlossen. In der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg wird es für Mitarbeiter auch neue Aufgaben und neue Einsatzorte geben. Als Personalräte sind wir fest davon überzeugt, dass diese Veränderungen aber auch berufliche Chancen, Qualifizierungen und Perspektiven bedeuten – bei einem sicheren, modernen, zukunftsorientierten und familienfreundlichen Arbeitgeber.“
Auch die Region profitiert
Von einer noch leistungsfähigeren Sparkasse profitiere auch die Region, verdeutlicht Klaus Wiswe. Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Celle ist zufrieden, dass die Gewerbesteuer in gleichem Maße wie bisher an die Kommunen fließen wird und ist optimistisch, dass eine wachsende Sparkasse diese Beiträge sogar noch steigern kann. „Darüber hinaus soll es künftig Ausschüttungen an alle Träger geben“, sagt der Celler Landrat. Ebenso viel Wert habe er darauf gelegt, dass das gesellschaftliche Engagement intensiv fortgesetzt wird. Wiswes Fazit: „Von der gestärkten Position der Sparkasse sollen vor allem die Menschen profitieren, die hier vor Ort leben.“ Ein ambitioniertes Ziel – das künftige Geschäftsgebiet der Sparkasse Celle- Gifhorn-Wolfsburg umfasst mehr als 3.300 Quadratkilometer.
Die Zweckverbandsversammlungen beider Sparkassen sind an die Entscheidungen der Kreistage und Stadträte gebunden. Sie werden die Fusion am 9. April 2019 (Celle) und am 10. April 2019 (Gifhorn- Wolfsburg) beschließen.
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