Peine/Region. Der WEISSE RING gibt Sicherheitstipps für Public Viewing zur WM 2018. Deutschland im Fußball-Fieber: Viele Menschen schauen sich die Spiele gemeinsam mit Freunden beim Public Viewing unter freiem Himmel oder in einer Kneipe an. Der WEISSE RING berichtet.
Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS, rät Partybesuchern, auch in Feierstimmung aufmerksam zu bleiben und sich von umstehenden und das Gespräch suchenden Fremden nicht ablenken zu lassen. „Taschendiebstahl wird im Partytrubel oft nicht bemerkt", sagt Biwer. Beim Feiern, Trinken und Tanzen seien die Partygänger abgelenkt. Dies spiele Tätern – professionelle Einzeltäter oder Gruppen – in die Hände.
Nicht unbedingt benötigte Zahlungsmittel wie EC- oder Kreditkarten sollten zu Hause gelassen und nicht zu viel Bargeld mitgenommen werden. Wichtig ist auch, Wertsachen und Ausweisdokumente auf der Fan-Meile oder beim Public Viewing nah am Körper zu tragen. „Ein kurz auf dem Bartresen abgelegter Geldbeutel, ein teures Smartphone, das aus der Gesäßtasche der Jeans herausschaut oder eine offene Handtasche – das alles sind für Taschendiebe gute Gelegenheiten, zuzugreifen", so die Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS.
Taschendiebstahl als Problem
Laut aktuellen Daten der Polizei ist Taschendiebstahl nach wie vor ein großes Problem. Den Angaben zufolge lag die Aufklärungsquote in diesem Bereich im Jahr 2017 bei rund 6,4 Prozent. Der durch Taschendiebstahl entstandene Schaden belief sich 2017 auf rund 41.257.169 Millionen Euro. Auch der WEISSE RING betreut immer wieder Menschen, die Opfer von Diebstahl und Handtaschenraub geworden sind: 2017 registrierte der WEISSE RING insgesamt 674 Personen, die sich nach einem Diebstahl und Handtaschenraub an den Verein wandten und materiell betreut wurden.
Besonnen handeln
Ein weiteres Problem ist, dass bei der emotionalen Stimmung und Alkoholkonsum die Feierlaune in Aggression umschlagen oder gar zum Gewaltkonflikt eskalieren kann. Wichtig ist, auch im Trubel besonnen zu handeln und die Kontrolle zu behalten. „Im Sog der Emotionen besteht immer die Gefahr, dass ein Wort das andere gibt und eine Provokation auf die nächste folgt“, warnt Biwer. Um Gewaltsituationen bestmöglich zu vermeiden, rät die Bundesgeschäftsführerin der Opferschutzorganisation, sich von aggressiven und
gewaltbereiten Personen zu distanzieren und sich nicht von Reden, Gesten oder Verhaltensweisen aus der Fassung bringen zu lassen.
Im Zweifelsfall sollten Bedrängte die Konfliktsituation verlassen. Möglich ist auch, bei einer brenzligen Situation Ordner und Sicherheitskräfte aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Ist Konfrontation mit einem Gewaltbereiten unvermeidbar, ist es wichtig, sich öffentlich bemerkbar zu machen und beispielsweise andere Mitfeiernde in der Menschenmenge anzusprechen, die eigene Notlage klar zu benennen und sie zur Mithilfe aufzufordern. „Dadurch werden Unbeteiligte aktiv mit ins Geschehen eingebunden“, sagt Biwer. „Einer Isolation durch den Täter wird auf diese Weise entgegengewirkt.“
Nicht wegsehen
Wer beim Public Viewing Zeuge einer Gewalttat wird, sollte unter keinen Umständen einfach zuschauen und untätig bleiben. Es gilt, zu helfen und Zivilcourage zu zeigen, ohne sich selbst und andere dabei in Gefahr zu bringen. „Wichtig ist, die richtige Entschlossenheit walten zu lassen und auch wirklich einzuschreiten“, betont Biwer. „Denn leider zeigt die Erfahrung: Je mehr Menschen sich am Ort des Konflikts befinden, desto weniger helfen, weil jeder denkt, dass irgendjemand bestimmt bald einschreiten wird.“ Ratsam sei es, die Fan-Meile von vornherein als Gruppe aufzusuchen.
So können Freunde und Vertrauenspersonen aufeinander aufpassen und sich bei Gefahr auch gegenseitig unterstützen. Denken Sie daran: Vorbeugung ist der beste Opferschutz! Der WEISSE RING wünscht Ihnen viel Spaß bei der Fußball-WM 2018!
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