Fußball-Sicherheit hat ihren Preis: Land zahlt Millionen für Polizeieinsätze

regionalHeute.de hat beim Innenministerium nachgefragt, wie hoch die Einsatzkosten für die Sicherung der Fußballspiele der regionalen Vereine sind.

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Symbolfoto. | Foto: regionalHeute.de

Region. Für die Sicherung von Fußballspielen muss das Land Niedersachsen jährlich ordentlich in die Tasche greifen. regionalHeute.de hat beim zuständigen Ministerium für Inneres und Sport nachgefragt, wie hoch die Kosten der Saison 2022/2023 bisher waren.



Allein beim Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 im März sind 870.000 Euro Einsatzkosten angefallen. Die Begegnung wurde durch ein großes Polizeiaufgebot begleitet, da die Partie im Vorfeld als Hochrisikospiel eingestuft wurde. Mit dem Pokalspiel gegen Schalke 04 am morgigen Freitag steht nun das nächste Risikospiel an, wie die Polizei Braunschweig auf Nachfrage mitteilt. Entsprechend hoch wird das Polizeiaufgebot sein. Es werden Maßnahmen getroffen, um ein Aufeinandertreffen der Fans beider Mannschaften zu verhindern. So werden Gästefans mit separaten Shuttlebussen zum Stadion gebracht. Auch den durch die Fanszene geplanten Marsch zum Stadion wird die Polizei begleiten. Der Verkehr soll dazu auf der benutzten Strecke von Einsatzkräften abgeleitet werden. Das Ziel des polizeilichen Einsatzes sei, allen Fans einen störungsfreien und sportlich geprägten Abend im Stadion zu ermöglichen. Diese Maßnahmen haben allerdings ihren Preis.

Mehrere Millionen Euro Einsatzkosten


Wie das Innenministerium auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilt, lagen die Einsatzkosten für die Saison 2022/2022 im Frühjahr bereits bei 8,4 Millionen Euro. Die abgefragten Kosten beziehen sich dabei nur auf die Spiele der drei regionalen Vereine - Eintracht Braunschweig, VfL Wolfsburg und Hannover 96. Dabei handelte es sich sowohl um Bundesligaspiele als auch um Pokalspiele. Das Ministerium macht aber deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine finale Gesamtübersicht vorläge und die folgenden Zahlen lediglich vorläufige Werte alleinig für die niedersächsischen Einsatzkräfte darstellen würden. In den bisher ermittelten Kosten seien beispielsweise nicht die Aufwände, die durch die Vor- und Nachbereitung oder den anderen Bundesländern beziehungsweise des Bundes im Rahmen der Einsätze entstanden sind. Es könne auch keine Aussage darüber getroffen werden, inwieweit zusätzliche Aufwände beispielsweise durch Mehrdienst, Verpflegung oder Unterkunft entstanden sind.

Fast 15.000 Polizeikräfte aus Niedersachsen haben bei insgesamt 54 Begegnungen mehr als 116.700 Einsatzstunden geschoben. Die meisten Kosten sind bei den Spielen von Hannover 96 entstanden. In der Saison 2022/2023 sicherten insgesamt 5.933 Polizeikräfte die 18 Spiele, wovon ein Spiel ein DFB-Pokal-Spiel war. Für die 47.513 Einsatzstunden muss das Land 3.421.000 Euro Einsatzkosten zahlen.

Eintracht-Spiele kosteten über 2,7 Millionen Euro


Bei den 19 Spielen von Eintracht Braunschweig, davon zwei DFB-Pokal-Spiele, waren insgesamt 5.492 Kräfte im Einsatz. Dabei sind 38.383 Einsatzstunden angefallen, die zu 2.763.000 Euro Einsatzkosten führten.

Rund 550.000 Euro weniger muss das Land für die 17 Spiele des VfL Wolfsburg zahlen. 3.169 Kräfte haben insgesamt 30.842 Einsatzstunden abgeleistet. Kostenpunkt: 2.220.000 Euro.


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