Region. Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof kämpft weiter ums Überleben. Das Filialnetz müsse um mindestens ein Drittel reduziert werden, betriebsbedingte Kündigungen seien unvermeidbar, hieß es zuletzt. Auch in unserer Region hat deswegen in den letzten verbliebenen zwei Filialen wieder das Zittern begonnen. Ein Investor hat nun aber sein gesteigertes Interesse bekundet und plant eine Übernahme.
Es würde seitens Galeria Karstadt Kaufhof eine Verkaufsabsicht für 22 Immobilien geben. Grund dafür seien unter anderem Mietsteigerungen, die für die nächsten Jahre prognostiziert worden seien und bei über 30 Prozent liegen würden, so heißt es in einer Pressemitteilung des potenziellen Käufers. Dieser hat nun Interesse signalisiert, dort "das operative Geschäft der Warenhäuser weiterzuführen und in eine neue Phase" zu bringen.
Bei dem Interessenten handelt es sich um die buero.de Handel AG. Seinen Ursprung hat das Unternehmen schon in den tiefen 90ern, als das Internet noch in seinen Anfängen steckte. Seit 2021 ist der Büro- und Schulbedarfshändler als Aktiengesellschaft organisiert. Die Besucherzahlen des buero.de-online-Shops liegen täglich im fünfstelligen Bereich. Im Unternehmensverbund würde es eine 1968 gegründete Vermögensverwaltungsgesellschaft, zwei weitere Unternehmen und eine gemeinnützige Stiftung, die sich seit 2007 für benachteiligte Kinder einsetzt, geben, so teilt das Unternehmen mit.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
buero.de habe unverändert Interesse an der Fortführung der Standorte, so Markus Schön, Vorsitzender des buero.de-Vorstands. Daran ändere auch das bestehende Interesse von Investoren nichts, ihre jeweiligen Galeria- Karstadt-Kaufhof-Immobilien zu verkaufen. Dies könne eher ein Vorteil sein, wenn im Zuge eines Verkaufs die Mieten möglicherweise gesenkt und auf ein den aktuellen Marktgegebenheiten entsprechendes Niveau angepasst werden würden.
Explizit betont der Vorstandsvorsitzende im Einklang mit den entsprechenden Gremienbeschlüssen bei einem Gelingen der Übernahme der 47 Standorte dort alle Arbeitsplätze erhalten zu wollen: „Wir sind überzeugt, dass unser Konzept nicht nur die Mitarbeitenden und die Kunden begeistert, sondern auch die jeweiligen Immobilieneigentümer überzeugt. Wir haben nicht nur innovative Ideen, vor allem sind wir ein etablierter, verlässlicher und sehr finanzstarker Partner.“
Karstadt in der Region
Ursprünglich war Karstadt Kaufhof in der Region stark vertreten. So gab es Häuser in Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Goslar und Braunschweig. Davon übrig geblieben sind allerdings nur zwei Filialen: in der Rosentorstraße in Goslar und das Karstadt-Haus in der Schuhstraße in Braunschweig. Ob diese beiden Standorte von der angekündigten Schließungswelle bedroht sind, das steht noch nicht fest. Eine Übernahme durch buero.de würde hier allerdings mit Sicherheit für Klarheit sorgen.
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