Region. Heute ist es endlich soweit – mit Heiligabend beginnt das Weihnachtsfest. Vor der Bescherung am heutigen Abend findet bei den meisten Menschen aber erst einmal ein festliches Essen statt, mit dem man sich angemessen auf die Feiertage einstimmen kann. Dabei hat wohl jede Familie ihre eigenen Gepflogenheiten, und nicht selten kommt traditionell zu Weihnachten alljährlich ein ganz bestimmtes Gericht auf den Tisch. Doch was wird in anderen Ländern an diesen besonderen Tagen serviert? regionalHeute.de blickt auf die kulinarischen Bräuche in aller Welt.
Hierzulande erfreuen sich besonders an Heiligabend Kartoffelsalat und Würstchen großer Beliebtheit. Mit wenig Aufwand ist es wohl der Klassiker schlechthin. Ebenfalls weit verbreitet sind Gänsebraten, aber auch Ente mit Rotkraut und Knödeln. Ganz im Süden Europas, in Italien, kommt zu Weihnachten unter anderem "Falscher Fisch" auf die Teller – dabei handelt es sich um in Fischform gepresstes Kartoffelpüree mit Kapern, Sardinen und Thunfisch. Aber auch Antipasti dürfen natürlich nicht fehlen. Zum Nachtisch gibt es beispielsweise "Torta della Nonna", einen mit Pudding gefüllten Kuchen aus der Toskana.
Belegtes Fleisch und Dulce de Leche
Von der italienischen Küche beeinflusst ist dank der zahlreichen Einwanderer auch die argentinische Weihnachtsküche: "Vitel Toné“, Rindfleisch mit einer Thunfisch-Kapern-Sauce, stammt ursprünglich aus dem Piemont. "Matambre a la Pizza“, dünnes Fleisch, das wie eine Pizza belegt wird, sowie das obligatorische Asado (Grillfleisch), dürfen ebenfalls nicht fehlen. Da in Argentinien zur Weihnachtszeit allerdings gerade Sommer ist, gibt es auch kalte Gerichte und Salate. Zu den typischen Desserts zählen Pan Dulce, ein Gebäck aus einem speziellen Teig mit Früchten, Nüssen oder Schokoladensplittern, sowie alles, was mit Dulce de Leche, einer Milchcreme, gefüllt ist.
Gammelfisch und Hängefleisch
Wer Weihnachten in Island verbringt und das typische Festmahl probieren möchte, braucht starke (Geschmacks-) Nerven: Hoch im Norden Europas wird traditionell "Kæst skata" serviert – der fermentierte Fisch ist aufgrund seines Geruchs berühmt-berüchtigt. Auch das Lammgericht "Hangikjöt“ (übersetzt "Hängefleisch“), bei dem das Fleisch über Pferdemist geräuchert wird, gehört auf der Insel dazu. Als Nachspeise gibt es "Sara"-Gebäck – Mandelmakronen-Plätzchen mit Schoko-Sahne-Füllung und Schokoladenüberzug.
Weihnachtstradition dank Werbespot
In Japan gibt es traditionell keine Weihnachtsgans, sondern Chicken Wings zum Fest. Shintō und Buddhismus sind die beiden Hauptreligionen in Japan, lediglich ein Prozent der Bevölkerung sind Christen. Und auch wenn Weihnachten in dem asiatischen Land kein Feiertag ist, sind die Straßen festlich geschmückt. Einem Werbespot aus den 1970ern ist es zu verdanken, dass viele japanische Familien Weihnachten bei KFC verbringen. Damals startete die amerikanische Fast-Food-Kette mit ihrem Slogan „Kurisumasu ni wa Kentakkii ("An Weihnachten KFC!“) eine erfolgreiche Marketingkampagne. Angeblich soll KFC heute fast ein Drittel seines gesamten japanischen Umsatzes durch Weihnachten generieren. Ein traditionelles Dessert ist "Christmas keeki" – ein Kuchen mit weißer Schokolade, Sahne und Erdbeeren.
Kokosnuss-Eintopf und Litschis
Wesentlich exotischer kommt das Weihnachtsmenü auf Madagaskar daher: Hier wird am 25. Dezember im großen Familienkreis "Akoho sy voanio" gegessen – ein Hühnchen-Kokosnuss-Eintopf. Auch "Akoho misy sakamalao“, gekochtes Huhn mit Ingwer und Knoblauch, ist üblich. Litschis sind auf der Insel nicht nur ein beliebtes Dessert, sondern auch Schaufenster und Verkaufsstände werden mit ihnen dekoriert. Apropos Dekoration: eine Pflanze, die hierzulande zu Weihnachten in keinem festlich dekorierten Wohnzimmer fehlen darf, blüht im Dezember in Madagaskar an allen Ecken – der Weihnachtsstern.
