Berlin. Die Modalitäten der von der Bundesregierung angekündigten "Gaspreisbremse" und der Zeitplan sind weiter unklar, die Chefs der eingesetzten Kommission melden sich aber jetzt mit einem Gastbeitrag zu Wort, in dem sie ihre Überlegungen erläutern. Demnach wollen sie die Kosten für Bürger und Firmen deutlich senken und zugleich zum Energiesparen anhalten.
"Wir müssen die Sparanstrengungen verstärken und die Belastungen auf ein aushaltbares Maß begrenzen", schreiben die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, BDI-Präsident Siegfried Russwurm und der Chef der Gewerkschaft IGBCE, Michael Vassiliadis, in der Wochenendausgabe der "Süddeutsche Zeitung". Die Bundesregierung hatte die Gaspreisbremse am Donnerstag beschlossen und will dafür 200 Milliarden Euro bereitstellen. Wie die Preisbremse genau funktioniert, soll in den nächsten Wochen die Experten-Kommission Gas und Wärme ausarbeiten. Die drei Vorsitzenden kündigen in der SZ an, ihre Vorschläge noch im Oktober vorzulegen.
Sie machen deutlich, dass es bei der Gaspreisbremse darum gehen müsse, "Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft schnellstmöglich zu entlasten, gleichzeitig jedoch Anreize zum Gassparen aufrechtzuerhalten", schreiben Grimm, Russwurm und Vassiliadis. Denn es müsse mehr Gas gespart werden als bisher. "Was bisher erreicht ist, ist nicht genug. Die aktuellen Sparerfolge beim Gasverbrauch sind zu gering, um eine Zuspitzung der Versorgungslage in den kommenden Monaten auszuschließen."
Die Gaspreisbremse müsse zudem so konstruiert sein, dass sie bis ins Jahr 2024 hinein trage, das "sich die Gasmangel-Lage nicht nur auf den bevorstehenden, sondern - in nochmals verschärftem Maße - mindestens auch auf den kommenden Winter erstrecken wird", schreiben die drei Vorsitzenden der Gas-Kommission. "Denn wir müssen zum Beispiel davon ausgehen, dass die jetzt erfreulicherweise bereits gut gefüllten Gasspeicher bis zum Ende der Heizperiode stark in Anspruch genommen werden und es anschließend deutlich herausfordernder als in diesem Jahr sein wird, sie ohne weitere Gaslieferungen aus Russland wieder komplett zu füllen."
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