Moskau. Der Gasfluss durch Nord Stream 1 wird Ende August erneut unterbrochen. Das teilte der russische Energiekonzern Gazprom am Freitag mit.
Dabei gehe es angeblich erneut um Wartungsarbeiten. Geplant ist die Auszeit demnach für den Zeitraum 31. August bis 2. September. Bereits kurz nach der planmäßigen Wartung Mitte Juli hatte Gazprom die Lieferungen durch Nord Stream 1 auf etwa zwanzig Prozent der Maximalleistung gedrosselt, zunächst angeblich, weil eine wichtige Turbine fehlte. Deutschland bestreitet das als Ursache, der Kanzler ließ sich sogar vor der Turbine fotografieren und sagte, sie könne jederzeit in Deutschland abgeholt werden.
Russland hat wiederholt vorgeschlagen, stattdessen die parallel verlaufende Pipeline Nord Stream 2 zu öffnen, die fertig gebaut ist, aber bislang keine Betriebsgenehmigung hat.
Gazprom-Ankündigung bringt Gaspreis auf neues Allzeithoch
Die Ankündigung des russischen Energiekonzerns Gazprom, die Lieferungen durch Nord Stream 1 Ende August für mehrere Tage zu stoppen, hat den Gaspreis im europäischen Großhandel auf ein neues Allzeithoch schießen lassen. Wenige Minuten vor Handelsschluss wurden für eine Megawattstunde (MWh) zur Lieferung im September 261 Euro bezahlt und damit mehr als jemals zuvor, rund 257 Euro blieben am Ende übrig - knapp sieben Prozent mehr als am Vortag.
Solche Preise implizieren einen Verbraucherpreis von mindestens rund 34 bis 38 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten, Steuern und neuer Gasumlage, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Für einen Durchschnittshaushalt mit etwa 12.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr entstünden in diesem Fall Gas-Kosten von über 4.000 Euro, früher waren es nur etwa 700 bis 800 jährlich.
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