Karlsruhe. Bei den Ermittlungen gegen vier mutmaßliche Hamas-Mitglieder haben Fahnder offenbar einen brisanten Fund gemacht. Einem Bericht des "Spiegels" zufolge entdeckte das Bundeskriminalamt (BKA) auf dem Handy eines der Mitte Dezember festgenommenen Männer Fotos von mehreren Pistolen, Magazinen und anderen Waffenteilen in einem Plastiksack.
Digitale Spuren in den Fotos führten die Fahnder zu einem Ort in Südbulgarien, an dem die Schusswaffen offenbar unter einem Baum vergraben worden waren. Die bulgarische Polizei konnte die Waffen inzwischen sicherstellen.
Vor Weihnachten hatte die Polizei vier Männer in Berlin und im niederländischen Rotterdam festgenommen. Der Generalbundesanwalt verdächtigt sie, Mitglieder der Hamas zu sein. Die Männer sollen vom militärischen Arm der Terrororganisation im Libanon den Auftrag erhalten haben, ein unterirdisches Depot in Europa ausfindig zu machen. Die dort versteckten Waffen sollten sie nach Berlin bringen - um sie dort für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen bereitzuhalten.
Fahnder vermuteten das Waffenversteck zunächst in Polen. Dorthin sollen mehrere der Verdächtigen wiederholt gereist sein. Bei den Verdächtigen selbst wurden bei den Festnahmen jedoch keine Schusswaffen sichergestellt. Der Fund in Bulgarien deutet nun darauf hin, dass die Terrororganisation Hamas tatsächlich über Waffendepots in Europa verfügt.
Von den mutmaßlichen Terrorplänen erfuhren die deutschen Sicherheitsbehörden durch einen Tipp des israelischen Geheimdienstes. Im Januar machten die dortigen Behörden selbst Details des mutmaßlichen Hamas-Netzwerks öffentlich, das Anschläge auf Juden in Europa vorbereitet haben soll. Drahtzieher soll demnach Khalil Al Kharraz gewesen sein, der bis zu seinem Tod vor wenigen Monaten Vize-Kommandeur des militärischen Arms der Hamas im Libanon war.
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