Gedenken an Tote Motorradfahrer auch in diesem Jahr nur mit Einschränkungen

Traditionell habe eine Berufsschule in Braunschweig die Anfertigung der Kreuze für den Arbeitskreis christlicher Motorradfahrer übernommen, in diesem Jahr musste wegen Homeschooling eine Braunschweiger Firma einspringen.

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Die Elf Holzkreuze stehen für die Verstorbenen in der Motorradsaison 2020. Im Hintergrund: Marc Kiefer, Geschäftsführer des Messebauers MR - Die Manufaktur und Tina Wachter, stellvertretende Vorsitzende des ACM.
Die Elf Holzkreuze stehen für die Verstorbenen in der Motorradsaison 2020. Im Hintergrund: Marc Kiefer, Geschäftsführer des Messebauers MR - Die Manufaktur und Tina Wachter, stellvertretende Vorsitzende des ACM. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Motorradfahrer Braunschweiger Land e.V. (ACM) veranstaltet traditionell immer am letzten Samstag im April die Demo- und Gedenkfahrt für die tödlich verunglückten Motorradfahrer der vorangegangenen Saison. Aufgrund der Pandemie gab es in diesem Jahr einige Änderungen an der Veranstaltung. Erstmals musste beispielsweise eine Firma die Holzkreuze zum Gedenken an die elf im vergangenen Jahr verstorbenen Motorradfahrer im Braunschweiger Land herstellen, da die Berufsschule, die diesen Part in den vergangenen Jahren übernahm, wegen Homeschooling-Regelungen verhindert gewesen sei.


Für die Messebaufirma "MR - Die Manufaktur" sei das Fertigen der Holzkreuze ein Leichtes gewesen, habe man doch ohnehin einen Bezug zum Thema Motorradfahren. Geschäftsführer Marc Kiefer erklärt: "Die Sternfahrt gehört schon lange mit dazu. Früher als Ordner war ich seit meiner Jugend mit dabei. Es war selbstverständlich, dass wir die Kreuze produzieren und da aus der Patsche helfen". Alle Beschäftigten hätten auch ein Motorrad in der Garage stehen, daher sei es Kiefer wichtig, Bewusstsein für die Gefahren des Motorradfahrens zu schaffen.

Elf Motorradfahrer verstarben 2020 im Braunschweiger Land


Tina Wachter ist stellvertretende Vorsitzende des ACM erklärt, was nun mit den Kreuzen geschieht: "Das sind die Kreuze, die im Gedenkgottesdienst nach unserer Demofahrt aufgestellt werden. Die elf Kreuze stehen für die Verstorbenen der Saison 2020. Neun stehen für Fahrer aus Braunschweig direkt, zwei Kreuze stehen für Verstorbene aus dem Bereich Südharz." Die Toten seien in der Altersklasse von 26 bis 61 zu finden. "Diesmal sind zumindest keine ganz jungen Fahrer dabei", meint Wachter und bemerkt: "Es sind auffälligerweise alles Männer. Wir haben keine Frauen dabei."

Ein Salut an die verstorbenen Freunde


Bei der Gedenkfeier gehe es um Partnerschaft im Straßenverkehr. "Wir wollen Aufmerksamkeit und Verständnis bei den Autofahrern für die Motorradfahrer schaffen, weil viele Motorradfahrer eben auch mit Autos verunfallen." Die Kreuze werden von Braunschweig mit einem Miniaturkonvoi am 24. April nach Salzgitter Bad in die Gemeinde "Heilige Dreifaltigkeit" überführt. Dort werden sie zunächst an der Straße abgestellt, damit Fußgänger und Autofahrer sie sehen können. Unter Motorradfahrern sei es üblich, die Kreuze zu grüßen. "Um 14:30 Uhr werden sie in die Kirche gebracht und um 15 Uhr findet ein kleiner Gottesdienst statt", erklärt Wachter abschließend. Die gesamte Veranstaltung wird ab 13 Uhr live gestreamt. Nähere Informationen gibt es auf der Website des ACM.


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