Niedersachsen. In Niedersachsen lassen sich wieder deutlich mehr Menschen gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) impfen. Die Virus-Infektion wird durch Zecken übertragen und kann eine Hirnhautentzündung auslösen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 137.920 Impfdosen für Versicherte der AOK Niedersachsen abgerechnet – das ist im Vergleich zu 2023 ein Anstieg von 10 Prozent. Darüber informiert die AOK in einer Pressemeldung.
Die Gefahr rückt näher. Nach dem Landkreis Emsland hat das Robert Koch-Institut (RKI) jetzt auch den Landkreis Celle als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Dieser grenzt im Nordwesten direkt an den Landkreis Gifhorn und somit an unsere Region.
Drei Impfungen erforderlich
Um den vollen Schutz gegen das Virus zu erreichen, sind drei Impfungen erforderlich. Idealerweise sollte die Immunisierung vor der Zeckensaison (April bis November) aufgebaut werden. FSME zählt zu den meldepflichtigen Krankheiten. Laut Robert Koch-Institut wurden 2024 in Niedersachsen 13 Fälle gemeldet, 2023 waren es 11 Fälle.
Neben FSME kann man durch Zeckenstiche auch an Borreliose erkranken, einer Infektion gegen die man sich bisher nicht durch eine Impfung schützen kann. Laut Niedersächsischem Landesgesundheitsamt sind 10 bis 40 Prozent aller Zecken mit den Bakterien (Borrelia burgdorferi) infiziert. Eine Ansteckung mit Borreliose kann zur Lyme-Krankheit (Lyme-Borreliose) führen, unterschiedlich schwere Krankheitsbilder und Spätfolgen verursachen. Eine Meldepflicht für Borreliose-Infektionen besteht in Niedersachsen nicht. Im Jahr 2023 waren rund 9.400 Versicherte der AOK Niedersachsen aufgrund der Lyme-Krankheit in ärztlicher Behandlung.
Parasiten schnell entfernen
Als grundsätzliche Schutzmaßnahme – und unabhängig von einer FSME- Impfung – gilt: Man sollte sich nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen und die blutsaugenden Parasiten schnell und vollständig entfernen. Bis zu 12 Stunden nach einem Stich ist die Wahrscheinlichkeit, dass Borrelien übertragen werden laut Experten noch sehr gering.