Gefährliche Löscharbeiten bei E-Autos: Feuerwehr trainiert mit neuer Technik

Der Brand eines E-Autos stellt die Feuerwehr vor neue Herausforderungen. Die Gemeindefeuerwehr Lehre trainierte den Ernstfall.

Die Feuerwehr trainiert den Einsatz mit der E-Löschlanze.
Die Feuerwehr trainiert den Einsatz mit der E-Löschlanze. | Foto: Gemeindefeuerwehr Lehre

Lehre. Die fortschreitende Elektromobilität erfordert auch bei den Feuerwehren ein Umdenken und stellt die Kameraden vor eine neue Herausforderung. Deswegen trainierte die Gemeindefeuerwehr Lehre nun mit einer speziellen Technik.



Es sei nicht so, dass elektrifizierte Fahrzeuge häufiger brennen würden als kraftstoffbetriebene Fahrzeuge oder dass eine wesentlich größere Gefahr von den E-Fahrzeugen ausgeht, erklärt die Gemeindefeuerwehr Lehre.

Gefährliche Kettenreaktion


Solange das Fahrzeug „normal“ brennt, kann es gelöscht werden wie jedes andere Kraftfahrzeug auch. Schwieriger werde es erst, wenn durch eine Beschädigung, beziehungsweise durch einen technischen Defekt eine thermische Kettenreaktion in der Batteriezelle ausgelöst wird. Hier helfe nur, die betroffene Batterie direkt an der Brandstelle zu kühlen.

Neue Löschlanze kommt zum Einsatz


Für dieses Szenario hat die Murer-Feuerschutz GmbH eine E-Löschlanze entwickelt, welche direkt in die Hochvoltbatterie eingetrieben wird und das Löschwasser dort abgibt, wo es gebraucht wird. Und das noch mit einem verhältnismäßig geringem Löschwasserbedarf von circa 40 Litern in der Minute, wie die Feuerwehr erklärt.

Von der Firma Bertrandt Ingenieurbüro GmbH wurden im vergangenen Jahr zwei dieser E-Löschlanzen beschafft und an die Feuerwehren der Gemeinde Lehre übergeben. Mitgeführt werden diese E-Löschlanzen auf dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) Flechtorf und dem Tanklöschfahrzeug (TLF) Lehre. Das TLF Lehre führt noch zusätzlich eine PKW-Löschdecke mit, mit der ein brennendes Fahrzeug komplett abgedeckt werden kann.

Feuerwehr lernt neue Technik


Um die E-Löschlanzen im Einsatz auch optimal einsetzen zu können, fand jetzt eine Schulung durch die Firma Murer-Feuerschutz statt, bei der rund 80 Einsatzkräfte der Gemeindefeuerwehr Lehre theoretisch und praktisch in die Handhabung eingewiesen wurden. Neben der Einweisung an der Löschlanze standen für die Einsatzkräfte auch noch mehrere E-Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände zur Ansicht bereit.

"Mit dieser Ausrüstung und der entsprechenden Ausbildung sind die Feuerwehren der Gemeinde Lehre für die zunehmende Elektrifizierung auf Deutschlands Straßen gut vorbereitet", heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeindefeuerwehr Lehre.


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