Gefahr für „grüne Jobs“: Parkinson-Risiko durch Pestizide

Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide werde jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, teilt die IG BAU mit.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Darauf sollten Menschen mit „grünen Jobs“ achten: Parkinson-Gefahr durch Pestizide. „Wer auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, warnt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar, Karl-Heinz Ehrenberg, in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.



Für Beschäftigte der „grünen Berufe“ gebe es dazu nun eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, so die IG BAU. Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, so Dieter Großmann, Bezirksvorsitzender der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen.

Pestizide verbreiteter als man denkt


Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, beispielsweise auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, erklärt Ehrenberg.

Beschäftigte in der Region


Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden. Allein in der Landwirtschaft sind in Braunschweig nach Angaben der IG BAU rund 470 Menschen beschäftigt. In Wolfsburg sind es rund 40 Menschen und in Salzgitter 220. Im Landkreis Peine sind rund 390 Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt, im Landkreis Gifhorn 860, im Landkreis Goslar rund 150, im Landkreis Helmstedt 350 und im Landkreis Wolfenbüttel etwa 370. Viele davon hätten auch mit Pflanzenschutzmitteln zu tun, so die Agrar-Gewerkschaft.


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