Salzgitter. Der Tarifstreit in der Metallindustrie ist im vollen Gange. Am heutigen Mittwochvormittag legten Mitarbeiter der umliegenden Betriebe nach Aufruf der IG Metall Salzgitter-Peine die Kreuzung Watenstedt mit einer Kundgebung lahm. Die Arbeitnehmervertreter gaben sich kämpferisch und äußerten harte Kritik an den Arbeitgebern.
Etwa 5.000 bis 6.000 Menschen waren laut Einschätzung von Brigitte Runge, Geschäftsführerin der IG Metall Salzgitter-Peine, zur Großkundgebung auf der „Kreuzung der Metallerinnen und Metaller“ gekommen. Hauptredner Thorsten Gröger, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt begrüßte den Zusammenhalt der Arbeiter der verschiedenen Betriebe. "Wir zeigen, dass wir gemeinsam kämpfen für gemeinsame Ziele!".
Von den Arbeitgebern forderte er, dass sich diese bewegen müssten. Nur taktieren und unverschämte Gegenforderungen stellen, dies würde für noch mehr Ärger sorgen. Sie hätten mit ihren Äußerungen die Lunte selbst angezündet, die jetzt brenne. "Wir werden ihnen jetzt mal richtig einheizen!", so Gröger. Flexibilität dürfe sich nicht ausschließlich auf den Markt, die Kunden und den Chef beziehen. Viele würden darunter leiden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht hinzubekommen. Hier müssten Verbesserungen erreicht werden. Es müsse einen Einstieg in eine neue Arbeitszeitkultur geben.
Die „Kreuzung der Metallerinnen und Metaller“ war mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt. Foto: Alexander Dontscheff
Neben verkürzten Arbeitszeiten für betreuende Arbeitnehmer und Schichtdienstleistende fordert die IG Metall auch sechs Prozent mehr Lohn. Heute Nachmittag werde in Stuttgart verhandelt. Gröger hofft, dass die Arbeitgeber "zur Vernunft gebracht" werden können. Letztlich seien auch 24-Stunden-Streiks nicht ausgeschlossen, betonte Brigitte Runge.
"Arbeitgeber sind wie Tauben"
Noch schärfere Töne schlug Hauke Tiekstra, Vertrauenskörperleiter bei Volkswagen an. "Die Arbeitgeber verhalten sich wie Tauben. Wenn sie etwas von uns wollen, fressen sie uns aus der Hand. Stellen wir aber Forderungen, scheißen sie uns auf den Kopf!". Auch der letzte Arbeitgeber solle verstehen, dass man sich nicht länger verarschen lasse. "Wir produzieren die Dinge, die sie verkaufen. Doch anstatt uns besser zu bezahlen, geben sie lieber Geld für Anwälte und die neuen Medien aus, um unsere Forderungen lächerlich zu machen", so Tiekstra.
Hauke Tiekstra (im Bild mit Brigitte Runge) übte scharfe Kritik. Foto: Alexander Dontscheff
Neben den Delegationen der umliegenden Betriebe waren auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Metall- und Elektroindustrie der Firmen Alstom, MAN, Voith, Bosch, Meyer, Funktel, Magna und PUT in Peine vor Ort.
Mit Bussen waren die Arbeitnehmer zur Kundgebung gekommen. Foto: Dontscheff
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