Berlin. Vor den im Herbst startenden Tarifgesprächen mit der Gewerkschaft IG Metall warnt der Arbeitgeberverband Gesamtmetall vor zu hohen Erwartungen an die Lohnentwicklung. Hohe Lohnsteigerungen schließe er aus, sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
"Wir müssen auch aufpassen, dass wir noch in das gesamtgesellschaftliche Gefüge passen. Das Durchschnittseinkommen in der Metall- und Elektro-Industrie liegt bei 68.700 Euro. Seit 2008 sind die Tariflöhne um 48 Prozent gestiegen, die Inflation im gleichen Zeitraum um 34 Prozent", sagte Wolf. Für Unternehmen sei die Kostenbelastung jetzt schon enorm. "Treibt man jetzt auch noch die Personalkosten über das Machbare hinaus weiter nach oben, kann ein zu hoher Lohnabschluss das Fass zum Überlaufen bringen", sagte er.
Gleichzeitig äußerte er den Wunsch, nach einem gemäßigten Ablauf der Tarifgespräche. Zuletzt hatte die Lokführergewerkschaft GDL das Land mit sogenannten Wellenstreiks bei der Bahn in Atem gehalten. Auch den Protesten der Landwirte gegen den Wegfall von Steuererleichterungen bescheinigten viele Beobachter eine neue Qualität. Wolf sagte, sein Ziel bei den Gesprächen mit der IG Metall sei, das vernünftig zu regeln. "Wir haben die Chance, gemeinsam zu beweisen, dass Tarifpartnerschaft auch konstruktiv gelebt werden kann", so Wolf.
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