Geschmacksbombe: Braunkohl erst nach dem ersten Frost essen!

von Marc Angerstein


Der Braunkohl entwickelt erst nach dem ersten Frost seinen vollen Geschmack. Foto: Pixabay
Der Braunkohl entwickelt erst nach dem ersten Frost seinen vollen Geschmack. Foto: Pixabay | Foto: Pixabay



Region. Ob traditionell, klassisch oder doch eher extravagant – zur kalten oder zur „fünften“ Jahreszeit gehört in Niedersachsen der Grünkohl, den wir hier in unserer Region Braunschweiger Land als Braunkohl bezeichnen. Offiziell und traditionell geht die Saison nach dem ersten Frost los, aber in vielen Restaurants und Gaststätten wird der Braunkohl schon serviert - mit Bregenwurst, Kassler oder Bauchfleisch. Teurer ist er geworden (regionalKulinarisch.de berichtete).

Was dem Rheinländer der Karneval, ist dem Niedersachsen vor allem in unserer Region die beliebte Braunkohlwanderung oder Boßel-Tour mit anschließendem Grünkohl- und Pinkel- sowie Bregenwurstessen. Doch nicht nur in der Landküche findet das vitaminreiche Gemüse Verwendung, namhafte Sterneköche und Restaurants schätzen ebenfalls das Wintergemüse und kreieren mit den fiederschnittigen Blättern kleine, geschmackvolle Kunstwerke. So auch Sven Elverfeld im Drei-Sterne-Gourmetrestaurant AQUA in Wolfsburg (regionalKulinarisch.de berichtete mehrfach).

Frost ist wichtig für den Geschmack


Grünkohl wird erst spät im Jahr geerntet, da niedrige Temperaturen und Frost sich positiv auf die Geschmacksentwicklung auswirken. Die Kälte verbessert zusätzlich den Geschmack, da die Pflanze mehr Zucker einlagert. Braunkohl oder Krauskohl, wie er andernorts bezeichnet wird, ist deshalb so gesund, weil er nicht nur viel Vitamin C (105 mg/100 g) enthält, sondern zudem viel Vitamin K (0,82 mg/100 g) sowie ß-Carotin (5 mg/100 g), die wichtig für die Blutgerinnung, die Knochen- und Herzgesundheit und die Krebsprophylaxe sind. Kein Wunder also, dass die Niedersachsen „ihren“ Kohl“ im vergangenen Jahr auf knapp 500 ha anbauten und fast 7.000 t ernteten. Und sollte es bei den vielen anstehenden Boßel- und Wandertouren mit gemütlicher Einkehr trotz des hohen Ballaststoff-Anteils von 4,2 g/100 g doch zu viel des Guten sein, hilft der Verdauungsschnaps bestimmt, meint der Landvolk-Pressedienst.


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