Berlin. Berlins Vize-Parlamentspräsidentin Bahar Haghanipour (Grüne) fordert einen besseren Schutz für Frauen - etwa durch verstärkte Präventionsarbeit, die bereits im Kindesalter beginnt. Übergriffiges Verhalten gehöre für Frauen leider zum Alltag, sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im RBB.
"Die Fälle unterstreichen, wie groß das Problem tatsächlich ist und dass das Alltag ist - von Frauen und von queeren Menschen, die in Berlin leben. Dass das Sicherheitsgefühl einfach nicht da ist, und das ist nicht nur im Nachtleben so, sondern auch tagsüber. Das ist eben Alltag und da muss der Senat auch Antwort für mehr Sicherheit finden."
Haghanipour selbst schlug vor, schon in Kitas mehr Präventionsarbeit zu leisten."Gewaltvolle Übergriffe sollten ein Tabu sein, für unsere gesamte Gesellschaft. Und dafür müssen wir aber auch mal überlegen, warum ist das denn so? Und wir brauchen da auch mehr Präventionsarbeit. Das fängt an in Kita und Schule, aber auch Täterarbeit für Erwachsene ist eine Aufgabe für uns in der Politik."
Als Hauptgrund für den Missstand sieht sie patriarchale Strukturen. Machthierarchien zeigten sich etwa bei Fahrdienstleistern.
"Es ist schlimm, dass es dort passiert, weil man ja eigentlich in ein Taxi steigt, um sicher zu Hause anzukommen. Und es ist natürlich eine Situation, wo zwei Menschen zusammen sind in einem Raum, und es gibt auch eine Machthierarchie - weil: Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft. Davon hören wir in Taxis, aber auch beim Physiotherapeuten, beim Arzt und beim Dozenten. Gewalttätige Übergriffe oder Versuche sind Alltag und können überall passieren."
Gleich zwei Fälle von sexuell übergriffigen Fahrern wurden jüngst vor Berliner Gerichten verhandelt. Laut Polizei Berlin nehmen Übergriffe auf Frauen insgesamt zu.
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