Nürnberg. Nach einer insgesamt stabilen Entwicklung im Vormonat hat sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im August wieder verschlechtert. Die GfK gibt den sogenannten "Konsumklimaindex" mit -25,5 Punkten an und damit 0,9 Punkte niedriger als im Vormonat (revidiert -24,6 Punkte).
Demnach sind sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung rückläufig. "Das Konsumklima zeigt derzeit keinen klaren Trend, weder nach unten noch nach oben - und das auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau", sagte Rolf Bürkl von der GfK. "Die Chancen, dass sich die Konsumstimmung noch in diesem Jahr nachhaltig erholen kann, schwinden damit mehr und mehr. Anhaltend hohe Inflationsraten, vor allem für Lebensmittel und Energie, sorgen dafür, dass das Konsumklima derzeit nicht vorankommt." Da das Konsumklima voraussichtlich auch in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau verharren dürfte, bestätige sich die Annahme, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten werde und eher eine "Belastung" für die Wachstumsaussichten in Deutschland sei, so die GfK. Mit Blick auf die einzelnen Elemente des "Konsumklimas" zeigt sich, dass der Indikator für die Einkommenserwartungen gegenüber dem Vormonat 6,4 Punkte verliert und nun -11,5 Punkte aufweist.
Damit haben sich auch bei den Einkommensaussichten die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung vorerst zerschlagen. Die weiterhin stark steigenden Preise für Lebensmitteln und Energie belasten die Kaufkraft der privaten Haushalte. Dies drückt auf die Einkommensstimmung. Zwar ist die Inflationsrate im Juli gegenüber dem Vormonat leicht gesunken, mit aktuell 6,2 Prozent bleibt sie aber anhaltend hoch.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Juli um 11,0 Prozent. Energie verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent. Im Sog rückläufiger Einkommenserwartungen muss auch die Anschaffungsneigung im August Einbußen hinnehmen: Nach einem Minus von 2,7 Punkten sinkt der Indikator auf -17 Punkte; im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus nun 1,3 Zähler. Seit Sommer 2022 stagniert die Konsumneigung ohne klaren Trend auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau.
Wesentlicher Grund für die anhaltende Kaufzurückhaltung sind laut GfK die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie. Wenn für diese Produkte deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, stehen entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen und Ausgaben zur Verfügung. Die Verbraucher beurteilen die Konjunkturentwicklung in Deutschland im August deutlich pessimistischer: Der Indikator Konjunkturerwartung rutscht nach einem Minus von 9,9 Punkten wieder in den negativen Bereich auf einen Wert von -6,2 Zählern; dies ist der niedrigste Wert im Jahr 2023, im Dezember 2022 wurde zuletzt mit -10,3 Punkten ein geringerer Wert gemessen. Neben stark steigenden Preisen dürfte auch die zunehmende Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine wichtigere Rolle spielen, so die Marktforscher.
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