Gifhorn und Wolfsburg gehen mit Corona-App an den Start

In Gifhorn und Wolfsburg will man nun mit zwei Apps, der "Luca-App" und der "PassGo-App", eine digitale Möglichkeit der Kontaktnachverfolgung schaffen. Zudem sollen die Apps dabei helfen, das gesellschaftliche Leben zurückzubringen.

Die PassGo-App soll in Wolfsburg und Gifhorn eingesetzt werden.
Die PassGo-App soll in Wolfsburg und Gifhorn eingesetzt werden. | Foto: Anke Donner

Gifhorn/Wolfsburg. Im Landkreis Gifhorn und in der Stadt Wolfsburg setzt man nun auf die digitale Kontaktnachverfolgung. Das gaben beide Verwaltungen am Donnerstag bekannt. Während man im Landkreis Gifhorn die „Luca“ und die Corona- Test-App „PassGo“ zur Nutzung ausgewählt hat, setzt man in Wolfsburg nur auf die App "PassGo", die in der Region entwickelt wurde.


Nach intensiver Marktrecherche der Kreisverwaltung Gifhorn wurden die App „Luca“ und die Corona- Test-App „PassGo“ zur Nutzung im Landkreis Gifhorn ausgewählt, berichtet die Kreisverwaltung. Für die Bürger, aber auch die Unternehmerinnen und Unternehmer im Landkreis Gifhorn würden beide Apps einen erheblichen Mehrwert bieten. Mit beiden Apps können unkompliziert alle Besuche und die Verweildauer beispielsweise in einem Restaurant festgehalten werden. Die Übermittlung der Daten an das Gesundheitsamt erfolgt erst durch Zustimmung des Nutzers. Gerade im Zusammenhang mit vermehrten Lockerungen und mehr Möglichkeiten im öffentlichen Leben, sind solche Apps von Vorteil, um die eigenen Kontakte zu dokumentieren. Zudem sind die persönlichen Daten nicht öffentlich einsehbar.

Die "Luca-App"


Mit der Luca-App kann die Corona-Warn-App des Bundes ergänzt werden. Nutzer hinterlegen freiwillig private Daten und loggen sich in verschiedenen Einrichtungen, wie zum Beispiel Restaurants oder Geschäften des Einzelhandels, selbstständig mittels QR- Code ein und wieder aus. Die Luca-App stellt eine erhebliche Erleichterung für die Unternehmen dar, da sie den Kontaktzettel ersetzen würde. Hierdurch soll eine Nachverfolgung für die Gesundheitsämter erleichtert werden. Zudem sind die persönlichen Daten nicht für Fremde einsehbar. Eine digitale Verbindung und die Übermittlung von Testergebnissen an das Gesundheitsamt kann über diese App erfolgen.

Die "PassGo-App"


PassGo hingegen ermöglicht es, dass sich jeder Bürger – welcher die App auf seinem Smartphone installiert hat – sein Corona-Schnelltest-Ergebnis anzeigen lassen kann. Dafür kann eines der Testzentren innerhalb des Landkreises Gifhorn aufgesucht werden. Dort wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt, für den das Ergebnis etwa eine Viertelstunde später vorliegt und direkt in der PassGo-App angezeigt werden kann. Sofern das Ergebnis negativ ist, könnte diese Person für 12 Stunden seine App mit dem negativen Testergebnis an den Einrichtungen vorzeigen, die vor Eintritt ein Schnelltest-Ergebnis verlangen. Der Entwickler teilt an dieser Stelle jedoch mit, dass man eine Zeit von mindestens 24 Stunden anstrebe, in denen die Nutzer alle PassGo-Einlasspunkte, sprich Cafés, Kinos, Restaurants, aber auch Bars und private Zusammenkünfte unbeschwert besuchen können. Bei einem positiven Testergebnis muss ein überprüfender PCR-Abstrich durchgeführt werden. Dies geschieht entweder beim jeweiligen Hausarzt oder im Abstrichzentrum des Gifhorner Gesundheitsamtes.

Gifhorn will Testregion werden


Der Kreisausschuss hat sich in seiner Sitzung vom 17. März dafür ausgesprochen, dass sich der Landkreis Gifhorn als Modellregion zum Testen der App PassGo bewirbt und für die Nutzung der Luca-App ausgesprochen. Die Corona-Test-App PassGo biete den Vorteil, dass die Nutzer ihre Testergebnisse direkt dem Gesundheitsamt digital zur Verfügung stellen können. Die App PassGo verfügt über eine Schnittstelle, die das Gesundheitsamt bereits nutzt, um die Testergebnisse auszuwerten.

Landrat Dr. Andreas Ebel ergänzt: „Wir haben uns bereits im Krisenstab des Landkreises Gifhorn intensiv mit dem Thema Einführung von Apps zur Kontaktnachverfolgung beschäftigt und entschieden, dass diese Apps zum Einsatz kommen sollen. So können wir aktiv zum Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger beitragen. Aber es liegt dann auch an jedem Einzelnen, die App zu nutzen und somit dem Gesundheitsamt die Kontaktnachverfolgung zu vereinfachen und Infektionen schneller zu melden.“

Wolfsburg setzt auf "PassGo-App"


Und auch in der Stadt Wolfsburg setzt man auf die digitale Lösung zur Kontaktnachverfolgung und Teststrategie und will mit der Corona-App „PassGo“ an den Start gehen. Damit gehe man in Wolfsburg im Schulterschluss mit den umliegenden Landkreisen eine konkrete digitale Lösung an, um ein Leben mit Corona zu ermöglichen – über die Stadtgrenzen hinaus. Die Verwaltung in Wolfsburg sei nach intensiver Prüfung von den Vorteilen der "PassGo" App überzeugt, da mit dieser App der Zugang und Nachweis von Coronatests unkompliziert möglich sei, mittels der App hoffentlich bald auch bei immer mehr Menschen eine Impfung gegen Corona angezeigt werden kann und natürlich die Kontaktnachverfolgung möglich ist.

"Ich bin froh, dass wir einen möglichen Weg gefunden haben, das künftige Leben mit dem Virus zu erleichtern und eine mögliche Perspektive in dieser schwierigen Zeit aufzuzeigen", sagt Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Start der App soll schnellstmöglich sein, wobei noch erforderliche Beschlüsse des Landes abgewartet werden müssen. Die Stadt hat bereits Anfang März einen Antrag für eine regionale Lösung beim Land gestellt und mit den anderen Kreisen und Städten dazu Kontakt aufgenommen.

Bei der Entscheidung, welche der zahlreichen Corona-Apps die beste Möglichkeit für Wolfsburg darstellt, wurden unter anderem Aspekte wie Funktionalität, Anforderungen des Gesundheitsamtes und analoge Lösung für Menschen ohne Smartphone berücksichtigt. Nach intensiver Prüfung fiel die Entscheidung auf die lokale App "PassGo". Die App ist bereits in der Partnerstadt Halberstadt im Einsatz und zahlreiche Städte und Landkreise aus der Region haben sich ebenfalls für diese digitale Lösung entschieden oder sehen diese vor. "Durch die "PassGo"-App bieten wir dem Einzelhandel, der Gastronomie, der Kultur und vielen weiteren Bereichen eine sehr gute Möglichkeit, mit der vorhandenen Teststrategie einen unkomplizierten Zugang bei größtmöglicher Sicherheit zu gewährleisten. Unser Alltag kann dadurch ein Stück weit zurückkehren und unsere Wirtschaft wieder aufatmen", so Dennis Weilmann, Erster Stadtrat und Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur.

Andere Städte und Kreise müssen mitziehen


"Die "PassGo"-App ist für die Kontaktnachverfolgung eine unkomplizierte Lösung, zudem können Ergebnisse von Schnelltests vorgezeigt werden und Zugang zu Angeboten ermöglichen. Für die Eindämmung der Pandemie ist es wichtig, dass die umliegenden Städte und Landkreise sich ebenfalls für "PassGo" entschieden haben, denn Corona macht nicht vor kommunalen Grenzen halt und kann nur in enger Zusammenarbeit erfolgreich bekämpft werden. So wird ein Stück Lebensqualität in unsere Region zurückkehren", so Monika Müller, Dezernentin für Soziales und Gesundheit, Klinikum und Sport.

"Besonders begrüßen wir dabei, dass sich die Entwickler der App um eine ganzheitliche Lösung bemüht haben und auch Menschen einbeziehen, die kein Smartphone besitzen, sondern auf die Papierform angewiesen sind. Die "PassGo"-App ist in unserer Region entwickelt worden - wir hoffen, dass sie nun auch in der Region für alle Bürgerinnen und Bürger neue Freiheiten öffnen kann, zugleich aber auch dazu beiträgt, unseren Gesundheitsbehörden die Arbeit zu erleichtern. Wichtig ist dabei für uns, dass wir unsere regionale App an eine noch ausstehende bundesweite Plattform anbinden können. Im Interesse unserer Region sollten wir vor Ort mit einem digitalen Angebot starten, dass uns einen Schritt Richtung Alltag erlaubt. Wolfsburg setzt dabei auf "PassGo"", so Dennis Weilmann und Monika Müller, die mit Hilfe der App Digitales und Gesundheit mit Wirtschaftsförderung und Sozialem Leben in Einklang bringen wollen.


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