Gifhorn. Wie der Landkreis informiert, hat sich die tabsstelle Integration der Kreisverwaltung Gifhorn seit Dezember intensiv um einen neuen Träger zur Durchführung von Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) bemüht. FIM ist ein befristetes Arbeitsmarktprogramm des Bundes.
Es soll Asylbewerbern während des Asylverfahrens sinnvolle und gemeinwohlorientierte Beschäftigung bieten und sie mittels niedrigschwelliger Angebote an den deutschen Arbeitsmarkt heranführen.
In intensiven Gesprächen mit der Butting Akademie gGmbH aus Knesebeck ist es nun gelungen, am Standort in der Spittastraße 50 in Wittingen die „Integrationswerkstatt Nordkreis Gifhorn (ING)“ zu eröffnen. Die Einrichtung, unter der Leitung von Ursula Schüller, verfügt über insgesamt 40 Plätze für Asylbewerber. Die Integrationswerkstatt nahm den Betrieb zum 2. Mai auf. Landrat Dr. Andreas Ebel beton, “Der Landkreis freut sich sehr, dass es gelungen ist, mit der Butting Akademie, einen so kompetenten Kooperationspartner für das Projekt zu gewinnen.“
Teilnahmeberechtigt sind arbeitsfähige, nicht schulpflichtige Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) über 18 Jahre. Ausgenommen sind Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten sowie vollziehbar Ausreisepflichtige und Geduldete. Eine Maßnahme dauert bis zu sechs Monate bei bis zu 30 Wochenstunden.
Theorie und Praxis
In der Integrationswerkstatt findet neben Deutschunterricht auch praktisches Arbeiten im Handwerksbereich statt. Schüller, als gelernte Tischlerin, hat eine Holzwerkstatt eingerichtet, in der zum Beispiel Nistkästen hergestellt werden, welche dann an öffentlichen Plätzen und Einrichtungen installiert werden.
Der Landrat führt aus: „Das Thema Integration liegt mir persönlich besonders am Herzen, dafür haben wir im Landkreis im vergangenen Jahr die Stabsstelle Integration installiert. Nur im erfolgreichen Zusammenspiel mit allen im Landkreis beteiligten Akteuren kann die große Herausforderung der Integration gelingen."
Zusätzlich gibt es eine Nähwerkstatt, welche unter anderem „Willkommenstaschen“ für Neuzugewanderte gestalten wird. In einer Malwerkstatt widmen sich die Teilnehmer allen Aktivitäten die mit Farbe möglich sind. Dies beginnt bei der Lasur von Holz und geht bis hin zu eigens gefertigten Kunstwerken, in denen sich die Teilnehmer wiederfinden. Abgerundet wird das Angebot durch eine Fahrradwerkstatt, in der die Geflüchteten Fahrräder unter Anleitung fachgerecht in einen verkehrssicheren Zustand bringen können.
Audrey Grothe, Stabstellenleiterin Integration, führt aus: „Im Landkreis ist das Thema Vermittlung in Arbeit und Ausbildung derzeit besonders im Fokus. Durch die intensive Begleitung durch das Team der Integrationswerkstatt ist es gelungen, bereits einige Geflüchtete in Praktika, Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln. Die Integrationswerkstatt kooperiert dabei mit allen hierfür notwendigen Institutionen.“