Gifhorn. Wie die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) in einer Pressemitteilung berichtet, können ab dem kommenden Jahr Bauanträge beim Landkreis Gifhorn online eingereicht werden. Zumindest, wenn es sich um Anträge von sogenannten Entwurfsverfassern handelt. Der Landkreis will demnach Mitte nächsten Jahres ein Pilotprojekt an den Start bringen.
Das neue Gesetz zur Änderung der Niedersächsischen Bauordnung macht es möglich. Demnach können ab 1. Januar 2022 Bauanträge von den sogenannten Entwurfsverfassern, meist Architekten und Handwerksmeister, online eingereicht werden. Die Verwaltung des Landkreises Gifhorn starte Mitte des nächsten Jahres mit Pilotprojekten. Der Landkreis ist Baugenehmigungsbehörde für alle Kommunen außer der Stadt Gifhorn.
Bauordnungsamt nicht ausreichend ausgestattet?
Auf Anfrage im Ausschuss für Umwelt, Bau, Energie und Regionalplanung habe die Kreisverwaltung außerdem mitgeteilt, dass die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Bauanträgen aktuell noch drei Monate betrage. Der Rückstau der letzten Jahre sei abgebaut worden. Aktuell befänden sich noch 250 Bauanträge im Genehmigungsverfahren.
Die B.I.G. sieht besonders die Personalstärke im Außendienst des Bauordnungsamtes aber weiter als problematisch. Nur ein Mitarbeiter stünde dem zurzeit zur Verfügung, um den Hinweisen auf Verstöße von Mitgliedsgemeinden oder Bürgern nachzugehen. "Viel zu wenig für diesen großen Landkreis!", findet die Bügerliste. Zwar sollen auch sechs weitere Bauingenieure unterstützen, aus Sicht der B.I.G. habe das aber "schlecht funktioniert": "Meldungen von unserer Gemeindeverwaltung, selbst bei schweren Verstößen, wurden und werden, wenn überhaupt nur schleppend bearbeitet."