Gifhorn. Wie bereits im vergangenen Jahr, hat der Landkreis Gifhorn auch 2020 erfolgreich den Befall von Eichen mit dem Eichenprozessionsspinner bekämpft. Koordiniert durch die Kreisverwaltung sind am 26. Mai auf zirka 300 Hektar Fläche Eichen aus dem Hubschrauber heraus mit dem bacillus thuringiensis behandelt worden. Schwerpunkt hierbei waren die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und ortsnahe Flächen vor allem im Drömlingsgebiet. Allein an den Kreisstraßen waren in diesem Jahr 2.768 Bäume vom Boden aus chemisch mit bacillus thuringiensis behandelt worden und weitere 762 Bäume mechanisch abgesaugt. Die Kreisverwaltung war für die Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner an 3.530 Bäumen zuständig. Das waren gut 400 mehr als im letzten Jahr. Dies teilt der Landkreis Gifhorn in einer Pressemitteilung mit.
Der Eichenprozessionsspinner hätte sich in diesem Jahr weiter Richtung Westen ausgebreitet und damit sei ein größeres Gebiet des Landkreises Gifhorn betroffen gewesen. Somit sei der Anstieg der befallenen Bäume von 3.126 auf 3.530 zu erklären. Die Kreisverwaltung habe sich außerdem entschieden, vermehrt vom Boden aus zu besprühen, als aus der Luft. Um eine besonders wirksame Behandlung zu erzielen, wären einige Bäume nach der chemischen Behandlung zusätzlich mechanisch behandelt und die Raupen abgesaugt worden. Damit hätte ein sehr guter und wirksamer Schutz der Bevölkerung erreicht werden können.
Landrat Dr. Andreas Ebel ist die Bekämpfung ein besonderes Anliegen: „Die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Gifhorn ist mir wichtig. In diesem Jahr spielt das Corona-Virus eine wesentliche Rolle und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen alles daran, dass sich das Virus im Landkreis Gifhorn weniger ausbreitet. Gerade deswegen bin ich sehr froh, dass es in diesem Jahr kaum Beschwerden bezüglich allergischer Reaktionen auf die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners gab. Die Bekämpfung lief reibungslos und war ein voller Erfolg. Damit schützen wir die Bewohnerinnen und Bewohner langfristig.“
Mit Fadenwürmern gegen die Prozessionsspinner
Erstmalig sei in der Gemeinde Osloß und am Mittellandkanal eine Bekämpfung mit Hilfe von Nematoden durchgeführt worden. Die Fadenwürmer würden als gelartige Masse in die Bäume gespritzt und so auf die Eichenprozessionsspinner aufgebracht. Diese Methode habe sich bei Kontrollen als ebenfalls sehr wirksam erwiesen und biete sich zukünftig insbesondere für solche Bereiche an, in denen die Anwendung des bacillus thuringiensis aus Gründen des Gewässer- und des Naturschutzes nicht möglich sei.
Auch für das Jahr 2021 stehe der Gesundheitsschutz für die Bürgerinnen und Bürger gegen die allergenen Brennhaare des Eichenprozessionsspinners wieder oben auf der Prioritätenliste von Landrat Dr. Andreas Ebel: „Wir werden uns erneut damit auseinandersetzen, wie wir im nächsten Jahr den Eichenprozessionsspinner gezielt bekämpfen können. Ich werde alle notwendigen Schritte dafür einleiten und mich weiter in allen Bereichen für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger einsetzen.“
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