Für den Auenwald an der Aller rollen die Bagger an

von Eva Sorembik


In den kommenden Monaten gehören in Müden Bagger zum Landschaftsbild an der Aller. Symbolfoto: Thorsten Raedlein
In den kommenden Monaten gehören in Müden Bagger zum Landschaftsbild an der Aller. Symbolfoto: Thorsten Raedlein

Müden. Auentypische Strukturen sollen auf den 20 Hektar großen landeseigenen Flächen an der Aller entstehen: Die Erdbauarbeiten hierzu sind diese Woche gestartet, wie das NLWKN mitteilte. Ende November soll die Umgestaltung dann vollzogen sein.


Es handelt sich hier um ein Projekt des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei dem Experten von Wasserwirtschaft und Naturschutz des NLWKN Hand in Hand arbeiten. Für die Umsetzung des Projektes stehen Finanzmittel der EU und des Landes nach der Förderrichtlinie Fließgewässerentwicklung in Höhe von rund 700.000 Euro zur Verfügung.

Mehr Raum für die Aller


Die rechtsseitige Verwallung entlang eines rund 1,5 Kilometer langen Abschnitts der Aller wird bis zum nördlichen Talgraben zurückverlegt: „So geben wir dem Fluss mehr Raum, im Hochwasserfall wird diese Retentionsfläche überflutet und das Hochwasser richtet keinen Schaden an", erläutert Norbert Horny vom NLWKN in Braunschweig. Die Funktion des Talgrabens als Vorfluter oberhalb liegender land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen wird dabei aufrechterhalten. Gleichzeitig wird ein neuer Nebenarm der Aller angelegt. Die Flächen zwischen dem neuen Nebenarm der Aller und dem bestehenden Gewässerlauf werden der natürlichen Sukzession überlassen und sollen sich je nach Feuchtigkeitsverhältnissen zu einem auentypischen Wald entwickeln.

Zwischen dem Talgraben und dem entstehenden Nebenarm der Aller sollen Teilbereiche mit den Auentümpeln durch eine Beweidung mit Rindern offengehalten und grünlandartig genutzt werden. „Die an der Verwallung entlang des Talrandgrabens geplanten Erhöhungen („Fluchthügel") sollen auch für die Anlage eines Aussichtspunktes zur Naturbeobachtung (sanfter Tourismus) genutzt werden", kündigte Horny an. „Wir schaffen ideale Lebensbedingungen für Fischotter, Biber, Teichfledermaus, Kammmolch, Grüne Keiljungfer und viele Kleinfischarten", betont Horny.

Beeinträchtigungen durch die Großbaustelle


Im Zusammenhang mit dem Abtransport von überschüssigem Boden kann es im Bereich der Transportwege zeitweilig zu Beeinträchtigungen durch Baufahrzeuge kommen. Insbesondere die Benutzer des Allerradweges zwischen Müden und Bokelberge werden während der Bauarbeiten um erhöhte Vorsicht gebeten.


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