GIfhorn. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) startet mit den Arbeiten im "Großen Moor", wie aus einer heutigen Pressemitteilung hervorgeht. Durch den Rückhalt des Wassers im Gebiet würden auch überstaute, offene Wasserflächen als Initialstadium für die Moorentwicklung entstehen. Im Laufe der Zeit entwickle sich wieder eine moortypische Vegetation.
Ab der dritten Septemberwoche beginne der NLWKN mit umfangreichen Erd- und Wasserbauarbeiten im Naturschutzgebiet "Großes Moor bei Gifhorn". Zum Zwecke des Klimaschutzes würden die ausgetrockneten Moorflächen im südlichen Teil des Schutzgebiets wiedervernässt und revitalisiert werden. Für mögliche, zeitlich begrenzte Beeinträchtigungen durch Baustellenverkehr im Bereich der Zufahrtswege bitte der NLWKN um Verständnis. "Dieses Vorhaben ist Teil eines übergreifenden Projekts, das die Synergien von Natur- und Klimaschutz nutzt: In mehreren Moorgebieten in der Südheide wird der Gebietswasserhaushalt wieder so eingestellt werden, dass die Moore ihre ökologischen Funktionen sowohl als CO₂ -Speicher als auch als wertvoller Lebensraum für seltene Arten wieder erfüllen können", erklärt Dr. Ines Bruchmann, die zuständige Projektleiterin beim NLWKN. Gefördert werde das Projekt mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie "Klimaschutz durch Moorentwicklung".
Trockenes Wetter beeinflusst die Moore
"Die letzten trockenen Sommer haben im Großen Moor bei Gifhorn auf drastische Weise gezeigt, dass das Wasser für die Entwicklung von Lebensräumen für moortypische Pflanzen und Tiere fehlt", erklärt Norbert Horny, langjähriger Gebietsbetreuer des NLWKN. "Aufgrund der in der Vergangenheit durchgeführten massiven Eingriffe in den Wasserhaushalt trocknen die im Gebiet noch vorhandenen Torfschichten zunehmend aus. Unter dem Einfluss von Sauerstoff wird der Torf immer weiter zersetzt, was zur Freisetzung des klimawirksamen Gases CO₂ führt. Das Moor ist damit von einer ehemaligen Kohlenstoffsenke zu einer Kohlenstoffquelle geworden."
Zur Reduzierung von CO₂ und zur Umsetzung der in der Naturschutzgebietsverordnung festgelegten Schutz- und Entwicklungsziele solle durch die vorgesehenen Maßnahmen der Grundwasserstand auf den tiefliegenden Flächen angehoben werden, sodass der Torfkörper wieder dauerhaft wassergesättigt sei. Dazu sei es erforderlich, den "Triangler Moorkanal" bis zur südlichen Grenze des Naturschutzgebiets anzustauen und das Wasser in die östlich und westlich angrenzenden Flächen einzuleiten. Aufgrund des vorhandenen Geländegefälles und des sehr unebenen Oberflächenreliefs sei zur Herstellung einheitlicher Stauhöhen die Neuanlage von Verwallungen und die Ertüchtigung bereits vorhandener Dämme erforderlich.
Durch verschiedene Maßnahmen werde sichergestellt, dass die Vernässung keine nachteiligen Auswirkungen auf angrenzende Privatflächen und auf die Siedlungsbereiche von Neudorf-Platendorf und Triangel haben wird. Um dies zu gewährleisten, werde die Zuleitung von Wasser aus dem Moorkanal in die Flächen entlang der Kreisstraße K31 kontrolliert erfolgen. Weiterhin sei der Bau eines Fanggrabens am südlichen Rand des Vernässungsgebietes geplant, über den Überschusswasser aus den Moorflächen abgeführt werden könne. Besonderes Augenmerk werde auf die bautechnisch einwandfreie Ausführung der Verwallungen an der südlichen und westlichen Grenze des Vernässungsgebietes gelegt.
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