Gifhorn. Sport bedeutet Gesundheit, Gemeinschaft, Spaß. Doch dafür braucht es eine geeignete Infrastruktur und bedarfsgerechte, attraktive Angebote. „Unser Anspruch als Stadt ist es, den Menschen und den Vereinen optimale Bedingungen für ihre sportlichen Betätigungen zu bieten, jetzt und in Zukunft. Doch das kann nicht auf Zuruf passieren, sondern nur mit Hilfe eines sinnvollen Fahrplans zur Entwicklung unserer Sportanlagen – ähnlich dem Stadtentwicklungskonzept. Deshalb haben wir das Sportentwicklungskonzept auf den Weg gebracht“, sagt Bürgermeister Matthias Nerlich. Über die entsprechende Vorlage wird die Politik im kommenden Ausschuss für Schulen, Kindertagesstätten und Sport am 27. Mai beraten. Dies teilt die Stadt Gifhorn in einer Pressemitteilung mit.
„In diesem Zusammenhang möchte ich mich nicht nur bei den vielen Sportvereinen bedanken, die an diesem Konzept mitgearbeitet haben, sondern auch beim Landkreis Gifhorn und dem Kreissportbund, den Schulen und den Kindertagesstätten, die uns dabei unterstützt haben“, sagt Nerlich. Auch die Politik war von Anfang an eingebunden.
In einem ersten Schritt seien alle Akteure per Fragebogen gebeten worden, sich zur derzeitigen sportlichen Situation, der Qualität der Sportstätten und zu den zur Verfügung stehenden Trainingszeiten zu äußern. In einem Workshop im September 2020 in der Jugendbegegnungsstätte würden sich die Teilnehmer mit ersten Teilergebnissen auseinandersetzen. Anschließend habe das mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes beauftragte Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung 19 Handlungsempfehlungen formuliert, die in der Abschlusssitzung am 30. September 2020 von der Planungsgruppe noch einmal priorisiert wurden. Die Abschlusspräsentation habe im April dieses Jahres in einer Zoom-Konferenz stattgefunden.
Unterschiedliche Handlungsfelder
Alles auf einmal gehe jedoch nicht. Deshalb benenne das Sportentwicklungskonzept auch unterschiedliche Handlungsfelder, die kurzfristig, mittelfristig und langfristig umgesetzt werden sollen.
Zu den Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt werden sollen, zähle beispielsweise die bewegungsfreundliche Gestaltung von Schulhöfen. Ein weiteres Thema, das zeitnah angegangen werden soll, sei die Optimierung der Hallenbelegungen. „Immer wieder wird bemängelt, es würde nicht genügend Hallenzeiten geben“, sagt Marco Momberg, Sportbeauftragter der Stadt. Damit das Hallenpotenzial optimal ausgenutzt werden kann, sollen die Excel-Tabellen bald der Vergangenheit angehören und durch eine Hallenbelegungssoftware ersetzt werden. Mehr Komfort für die Sportler und eine bessere Kontrolle über die tatsächlichen Nutzungszeiten - das solle mit einem einheitlichen Hallenzugangssystem mittels Transponder erreicht werden. Dafür würden nicht nur die Hallenzugangstüren mit digitalen Zylindern ausgestattet, sondern auch die Umkleideräume. Die Ausgabe der programmierten Schlüssel, so Momberg, solle zentral organisiert werden. „Beides bringt uns sehr viele Vorteile. Das sind große Instrumente zur Optimierung, denn wir können viel genauer schauen, ob und wo es noch freie Kapazitäten gibt. Sind diese tatsächlich ausgeschöpft, könnte der Bau einer neuen Halle als längerfristige Maßnahme geplant werden.“
Längst nicht alle, die Sport treiben, tun das in einem Verein, sondern sind für sich unterwegs. Das habe die Sporterhebung ebenfalls deutlich gemacht. „Deshalb wollen wir am Sportzentrum Flutmulde mittelfristig neben dem Vereinssport eine Vielfalt von Bewegungsangeboten für den Individualsport schaffen – und zwar für alle Generationen. Dazu eignet sich das Areal hervorragend.“
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