Weyhausen. Beamten der Polizei Weyhausen gelang es am Dienstagnachmittag, vier betrügerische Handwerker zu fassen, nachdem diese zuvor ein Rentnerehepaar aus dem Ort um ihre Ersparnisse gebracht hatten. Eine umsichtige Bankangestellte gab der Polizei den entscheidenden Hinweis. Das berichtet die Polizei.
Bereits am Gründonnerstag tauchten die vier in Stade wohnenden Männer mit einem Ford Transit Pritschenwagen mit Kennzeichen aus Stade vor dem Grundstück des Ehepaares im Försterkamp auf und boten diesem Reinigungsarbeiten an den dortigen Pflastersteinen auf dem Hof und im Bereich der Garagenzufahrt an.
Die Steine sollten mit einem Hochdruckreiniger behandelt und anschließend wieder versiegelt werden. Hierfür forderten die Männer im Alter von 21, 24, 24 und 26 Jahren rund 15.000 Euro Honorar. Dieser Forderung kamen der 79-jährige Mann und dessen 73-jährige Ehefrau nach und händigten den Männern das Geld aus. Daraufhin und ohne vorherige Absprache rissen die Männer nun jedoch das Pflaster auf und sagten, dass sie jetzt zusätzlich 30.000 Euro bräuchten, um den Hof wieder "vernünftig zu machen".
Mitarbeiterin der Bank verständigte die Polizei
Die Männer suchten zunächst das Weite und kündigten eine spätere Rückkehr an. In der Zwischenzeit sollte das arglose Ehepaar die geforderte Geldsumme besorgen. Eine aufmerksame Mitarbeiterin der Volksbank Weyhausen wurde dann am Dienstagmittag misstrauisch, als die Eheleute sich den großen Geldbetrag auszahlen lassen wollten und informierte die Polizei.
Diese legte sich gemeinsam mit dem Ehepaar in der Nähe dessen Grundstücks auf die Lauer. Lange mussten die Beamten nicht warten: Bereits nach wenigen Minuten fuhr der Ford Transit mit den vier jungen Männern vor. Bei der Überprüfung stellten die Polizisten fest, dass alle vier bereits wegen einschlägiger Betrugsdelikte polizeilich in Erscheinung getreten waren. Die Männer verweigerten jedwede Aussage und gaben an, sich von einem Rechtsanwalt aus Buxtehude vertreten lassen zu wollen. Dennoch leiteten die Beamten ein Strafverfahren wegen Leistungsbetrugs und Verdacht des Wuchers gegen die vier ein. Außerdem wurde ihnen durch die Polizei ein Platzverweis für den Landkreis Gifhorn und die Stadt Wolfsburg erteilt.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei ausdrücklich vor sogenannten "Haustürgeschäften" bezüglich handwerklicher Leistungen. Seriöse Handwerker würden ihre Dienste nicht auf diese Art und Weise anbieten. Bei der Suche nach einem ordentlichen Betrieb ist die jeweilige Handwerkskammer gerne behilflich. Zeugen oder weitere Geschädigte werden darüber hinaus gebeten, sich bei der Polizei in Gifhorn, Telefon 05371/9800, zu melden.
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