Gifhorn. Die 7-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner ist am Samstag in Gifhorn sprunghaft um 47 auf jetzt 226 angestiegen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landkreises Gifhorn hervor. Insgesamt 399 Neuinfektionen gab es in den letzten sieben Tagen im Landkreis. Wie der Landkreis bereits am gestrigen Freitag mitteilte, hänge dies auch mit der extrem hohen Anzahl an Tests und dem Infektionsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen zusammen.
So würde allein das Gifhorner Gesundheitsamt täglich bis zu 300 Tests an die Labore geben. Hinzu kommen noch die von niedergelassenen Ärzten durchgeführten Abstriche. In der ersten Januarwoche testete das Gifhorner Gesundheitsamt 227 Privatpersonen und 868 Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen.
Mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen treten demnach in Alten- und Pflegeheimen auf. Allein am Donnerstag seien in diesem Bereich über 100 Fälle hinzugekommen. "Aus den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes wissen wir leider auch, dass sowohl durch vermeidbare Nachlässigkeiten einzelner Mitarbeiter als auch durch Besucher, die sich nicht an die gebotenen Regeln gehalten haben, das Coronavirus in die Einrichtungen getragen wurde", so Landrat Andreas Ebel am Freitag. Der Landkreis Gifhorn rechne auch damit, dass die Zahl der Neuinfektionen im privaten Bereich noch weiter zunehmen könne. Es sei damit zu rechnen, dass über die Feiertage die Kontaktbeschränkungen von einigen Bürgerinnen und Bürgern großzügiger ausgelegt worden sei.
Im Landkreis Gifhorn sind in den letzten 24 Stunden 85 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Bislang starben 43 Menschen im Landkreis nach einer Infektion. Der Landkreis Gifhorn kann mit der am morgigen Sonntag in Kraft tretenden neuen Verordnung des Landes eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit seiner Bürgerinnen und Bürger auf einen 15-Kilometer-Radius um ihren Wohnort prüfen.
Hohe Belastung für Personal im Helios-Klinikum
Auch die Situation in der Helios Klinik in Gifhorn spitzt sich weiter zu. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di hervor. Die Betriebsratsvoritzenden Carmen Wismer und ihr Stellvertreter Jan Seiler berichten: "Die Belastung für alle in der Klinik ist extrem. Zusätzlich zu den aktuell auf der Intensivstation auf behandelten 13 Patienten mussten in Spitzenzeiten in der Klinik gleichzeitig auf weiteren Stationen bis zu 70 Patienten versorgt werden. Erhöht wird die Belastung zudem durch für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Ausfälle bei Personal in allen Bereichen der Klinik. Wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Beschäftigten schnell geimpft werden können und sich sobald als möglich regenerieren können."
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