Imke Byl kritisiert Novelle des Kitagesetzes

Die Grünen wollen, dass stufenweise und verbindlich bis 2030 der Fachkraft-Kind-Schlüssel deutlich angehoben wird.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Gifhorn. Die Pläne der Landesregierung für das neue Kita-Gesetz stoßen bei Eltern- und Sozialverbänden sowie der Gewerkschaft ver.di auf Enttäuschung und Kritik. Auch im Landkreis Gifhorn machen gerade zahlreiche Kita-Beschäftigte und Tagespfleger mit Postkartenaktionen und Anschreiben an den Landtag ihrem Unverständnis Luft. Die Grünen im Landtag haben deshalb einen „Fünf-Punkte-Plan für gute Kitas in Niedersachsen“ erarbeitet. Dies teilt das Büro von Imke Byl in einer Pressemitteilung mit.


„Ich weiß aus den Kitas hier bei uns in Gifhorn, dass die Anforderungen in den Krippen und Kindertagesstätten immer größer geworden sind. Die Arbeit ist für die Fachkräfte kaum noch zu leisten. Wir Grünen wollen daher, dass stufenweise und verbindlich bis 2030 der Fachkraft-Kind-Schlüssel deutlich angehoben wird. Was die Landesregierung jetzt vorgelegt hat, bedeutet für unsere Kitas, dass alles so bleibt wie es ist“, kritisiert die Landtagsabgeordnete Imke Byl.

Das Kita-Gesetz von Anfang 1993 müsse nach einer Vereinbarung mit der Bundesregierung bis zum 1. August erneuert werden. Die Grünen werden ihre Vorschläge im Landtag einbringen und stellen sie auch hier vor Ort in den Kommunen zur Diskussion.

„Ministerpräsident Weil und sein Kultusminister Tonne haben immer beschwichtigt, dass die Gebührenfreiheit für alle nicht zu Lasten der Qualität in den Kitas ginge. Doch genau das passiert jetzt. Die Regierung hat in ihrem Gesetzentwurf keinerlei Qualitätsverbesserung vorgesehen. Die Landesregierung spart damit nicht zum ersten Mal zu Lasten der Kleinsten“, sagt Byl.

Die Erzieher hätten schon vor der Corona-Pandemie unglaubliche Arbeit geleistet. Der aktuell unzureichende Personalschlüssel biete zu selten Gelegenheiten, sich mit einzelnen Kindern näher zu beschäftigten. Ähnlich wie im Pflegesektor drohe der Kinderbetreuung ein großer Attraktivitätsverlust. „Wir bekommen die nötigen Fachkräfte nur, wenn wir auch mehr für die Ausbildung solcher Fachkräfte tun und den Beruf attraktiver machen. Aktuell wandern sie eher aus dem Beruf ab, auch aus Frust über die schlechten Bedingungen. Für die wichtige Inklusion sieht die Landesregierung ebenfalls nichts vor“, kritisiert die Abgeordnete. „Das Ganze ist eine Kraftanstrengung, gerade auch für unsere Kommunen. Wir müssen also auch darüber reden, wie die Kommunen und die anderen Träger von Kitas finanziell durch Bund und Land besser gestärkt werden.“


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