Gifhorn. Vor dem Hintergrund des zu beobachtenden dramatischen bundesweiten „Insektensterbens“ hat Landrat Dr. Andreas Ebel einen runden Tisch mit einigen Akteuren ins Leben gerufen, die sich für die Umwelt engagieren. Gemeinsames Ziel dieser Runde ist es, aufzuzeigen, wie im Landkreis Gifhorn ganz konkret Beiträge geleistet werden können, um die Situation zu verbessern. Dies berichtet der Landkreis Gifhorn.
Deutlich geworden ist, dass die Voraussetzungen für mehr Artenreichtum, möglichst viele unterschiedliche natürliche und wilde Lebensraumstrukturen sind. Dies können natürlichere Gartenbereiche, Blühflächen in den Orten oder wildere Feld- und Wegraine in der Landschaft sein. Bei genauerer Betrachtung passt auch hier die Erkenntnis von Alexander von Humboldt „Alles hängt mit allem zusammen“. So sind Wildbienen, Schmetterlinge, Fliegen oder Käfer wichtige Bestäuber für 80 Prozent unserer Wild- und Nutzpflanzen. Durch die Bestäubung entstehen Früchte, welche neben den Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage von Vögeln, Fledermäusen und anderen Kleinsäugern und Amphibien sind.
Wenn alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Gifhorn einen kleinen Beitrag in ihrem persönlichen Umfeld zu einer vielfältigeren Ausstattung leisten, kann dies für die Insektenförderung eine große Wirkung entfalten. Aus den Ideen am runden Tisch ist unter dem Motto „Landkreis Gifhorn – natürlich wild“ ein Flyer entstanden, der Anregungen, Ideenansätze und Handlungsmöglichkeiten zur Insektenförderung in Kommunen, Gärten und in der Landschaft aufzeigt.
"Bewusstsein für insektenfreundliches Gärtnern"
Landrat Dr. Andreas Ebel präsentierte das Ergebnis: „Der Flyer ist als erster Anstoß gedacht. Wichtig ist mir, dass sich jeder einzelne bewusstmacht, was er persönlich tun kann, damit in seinem Vorgarten oder auf seinem Balkon Insekten Nahrung finden. Nur so können wir gemeinsam und langfristig etwas für die Umwelt tun. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei allen Vereinen und Akteuren, die mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen diese Ideen entwickelt haben.“
So kann auch in privaten Gärten durch Totholzecken, Trockenmauern, offene Sand- und Lehmstellen, heimische fruchtragende Gehölze, Nisthilfen für Insekten und Vögel, nicht gemähte Blühbereiche oder eine einfach verwilderte Ecke für Igel & Co mit wenig Aufwand eine erstaunliche Artenvielfalt erreicht werden.
Insektenfreundlich Gärtnern - auch auf öffentlichen Flächen
Auch auf öffentlichen Flächen im Siedlungsraum können Maßnahmen wie zum Beispiel die Anlage von Blühflächen, ein insektenfreundliches Mähmanagement, die Verwendung heimischer Bäume, Sträucher und Frühblüher sowie der Verzicht auf Schotterflächen einige praktische Ansätze sein.
In der freien Landschaft kommt Gemeinde- und Feldwegen mit begleitenden Wege- und Feldsäumen, Stromtrassen sowie Graben- und Gewässerrandstreifen, welche wie eine Netz in der Landschaft liegen und wichtige Lebens-, Nahrungs- und Rückzugräume bilden, eine ganz besondere Bedeutung für die Artenvielfalt zu.
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