Gifhorn. In der Gifhorner Polizeiinspektion gibt es offenbar einen Korruptionsfall. Sowohl die Staatsanwaltschaft Hildesheim als auch die ermittelnde Polizeidirektion Braunschweig bestätigten dies auf Nachfrage von regionalHeute.de.
Wie die Braunschweiger Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, soll ein Polizist Bestechungsgeld verlangt haben. Im Gegenzug soll er einem Autofahrer das drohende Strafverfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erlassen haben. 1.200 Euro soll der Beamte von dem Autofahrer verlangt haben. Doch die Bestechung flog auf. Der Autofahrer soll sich nämlich an einen bekannten Polizisten gewandt und diesem den Bestechungsversuch erzählt haben. Bei einer vorgetäuschten Geldübergabe soll der Polizist dann überführt worden sein.
Behörden halten sich zurück
Mit detaillierten Informationen zu dem Fall halten sich beide Behörden zurück. Sie bestätigen aber, dass ein Beamter der Gifhorner Polizei derzeit vom Dienst freigestellt ist und Ermittlungen gegen ihn laufen. "Wir können Ihnen bestätigen, dass gegen einen Polizeibeamten der Polizeiinspektion Gifhorn ein Ermittlungsverfahren geführt wird", teilte die Polizeidirektion Braunschweig mit, die in diesem Fall die disziplinarrechtlichen Maßnahmen führen wird. Diese würden aber bis zum Abschluss des Ermittlungsverfahrens ruhen und werden im Anschluss aufgenommen. "Der betroffene Beamte ist bis zum Abschluss dieser disziplinarischen Ermittlungen von seinem Dienst freigestellt. Er befindet sich somit nicht im Dienst", so Polizeisprecher Jonas Brockfeld.
Akten falsch zugestellt?
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim bestätigt lediglich, dass "es ein Verfahren zu dieser Thematik geben soll". Nähere Auskünfte könne man aber erst erteilen, wenn die angeforderten Akten vorliegen würden. Er rechne damit, dass das Mitte der kommenden Woche sei, lässt Erster Staatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Hildesheim, Stefan Rusch, wissen.
Wie ebenfalls aus dem Bericht der Braunschweiger Zeitung (BZ) hervorgeht, soll es bei der Zustellung der Akten eine Panne gegeben haben. Statt an die zuständige Staatsanwaltschaft Hildesheim seien die Akten nach Braunschweig geschickt worden.
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