Gifhorn. Bereits zum dritten Mal kommen die Mitarbeiter der IAV in Gifhorn zum Streitfreitag zusammen, um ihren Forderungen nach einem neuen Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen. Und das soll die letzte Warnung sein, sonst kämen als nächstes Warnstreiks.
Die Beschäftigten der IAV Gifhorn sollen, wenn es nach der Geschäftsführung geht, erst an Entgelterhöhungen teilhaben, wenn für neueingestellte Ingenieure ein „Haustarif II“ mit deutlich verringerten Einstiegsentgelten abgeschlossen wird. Doch Hartwig Erb, Geschäftsführer der IG Metall in Wolfsburg, fand zu dieser Forderung klare Worte: „Die Geschäftsleitung der IAV glaubt doch wohl nicht im Ernst, dass Betriebsrat, IG Metall und die Beschäftigten einer Zweiklassengesellschaft bei der IAV ihre Zustimmung geben werden. Das Unternehmen sollte sich stattdessen überlegen, wie sie qualifizierte Fachkräfte mit guten Gehältern und guten Arbeitsbedingungen langfristig an die IAV binden kann. Mit Dumping-Tarifverträgen und der daraus resultierenden Spaltung der Belegschaft, werden sie Schiffbruch erleiden. Klipp und klar: Wegen der IAV werden wir unsere Politik nicht ändern: Wir stehen für einheitliche und gerechte Löhne, eine zukunftsweisende Ausbildung und Qualifizierung und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Davon werden wir auch bei der IAV nicht abweichen.“
Und auch Bernd Osterloh, VW-Betriebsratsvorsitzender, der zur Unterstützung nach Gifhorn gekommen ist, sagt eindeutig, dass es nicht sein kann, eine zweite Tariflinie aufzumachen, weil andere Unternehmen durch Unterbietung Druck erzeugten.
Friedenspflicht ist vorbei
Johannes Katzan, IAV-Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, betont: „Wir setzen uns ein für gute Arbeitsbedingungen in Niedersachsen. In der Fläche und bei Volkswagen sind uns sehr gute Abschlüsse gelungen, die Beschäftigten erhalten mehr Geld und mehr Zeitsouveränität. Nun sind endlich die IAV-Beschäftigten an der Reihe! Ich fordere das Management eindringlich auf, ohne schuldhaftes Verzögern den Weg für einen umgehenden Abschluss frei zu machen.“ Er geht noch einen Schritt weiter, wenn jetzt kein Angebot von der Geschäftsleitung käme, könne der nächste Schritt nur Warnstreiks sein. Entsprechende Informationsblätter wurden bereits bei Streikfreitag verteilt.
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