Gifhorn. Die Stadt hat bereits in den letzten Wochen neue Bänke und Picknicktische am Schlosssee installiert, nun sind weitere Sessel und Liegen nun hinzugekommen. "Der Schlosssee war schon immer ein toller Platz in unserer Stadt, aber jetzt hat er eine ganz neue Aufenthaltsqualität", freute sich Bürgermeister Matthias Nerlich. Es würden noch einige weitere Maßnahmen aus dem sogenannten "Schlossseekonzept" folgen.
"Gerade die neuen Liegen waren ein Herzensprojekt", sagte Nerlich. "Wir haben lange auf die richtige Fördermöglichkeit gewartet, um die Maßnahme realisieren zu können und ich freue mich nun sehr über das Ergebnis". Insgesamt wurden fünf Picknickplätze und knapp 40 neue Bänke, Sessel und Liegen von der Stadt rund um den See aufgestellt. Es wurden nach Angaben der Stadt "moderne Möbel ausgewählt, die sich dennoch gut in das naturnahe und historische Ambiente einfügen". Geachtet wurde außerdem darauf, dass die Möbel flexibel und barrierefrei genutzt werden können. So gibt es sowohl Einzelbänke mit und ohne Seitenlehnen sowie mit und ohne Rückenlehnen, Sessel und Liegen, als auch Tische und Picknick-Kombis, die auch mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen erreichbar sind. Die Sitzgelegenheiten sind von der Nordbahn gGmbH produziert worden, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Die Möbel sind aus robusten Robinienholz - eine wichtige Eigenschaft, wie sich bereits kurze Zeit nach der Aufstellung zeigte. Unbekannte beschädigten schon in den ersten Wochen verschiedene Picknick-Plätze. Möbel wurden mit Kritzeleien beschädigt, an einem Platz zeigte sich eine regelrechte Verwüstung und komplett zerstörte und herausgebrochene Teile mussten ersetzt werden. "Die Bestürzung ist groß, denn auch an weiteren öffentlichen Einrichtungen kommt es seit einiger Zeit vermehrt zu Vandalismus, darunter an den städtischen Sporthallen oder am Bahnhof Süd", so die Stadt. In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden bereits Maßnahmen eingeleitet.
Es gibt viel Fördergeld
Im Jahr 2017 hatte der Rat ein Konzept zur Aufwertung des Schlosssees als Naherholungsgebiet beschlossen. Das Konzept sieht dabei drei unterschiedliche Zonen vor: ein Bereich für die intensive Inanspruchnahme, ein Bereich für ruhige Erholungsmöglichkeiten und der Bereich am Haferberg, in dem Natur und Landschaft renaturiert werden soll und somit unberührt bleiben. Die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang benannt sind, beziehen sich auf die Verbesserung der Wege, die Aufwertung der Möblierung und die Gestaltung verschiedener Freizeitbereiche sowie eines sogenannten "grünen Klassenzimmers". Seit Anfang 2018 wurden die Wege rund um den Schlosssee und die Zuwegung zum Rundweg, ausgehend vom Jägerhof und von der Konrad-Adenauer-Straße, erneuert bzw. erstmals angelegt. Die Sichtachsen vom und zum Schlosssee, dem Schloss und dem Mühlenmuseum werden regelmäßig freigeschnitten. Teil des "Schlossseekonzeptes" ist auch die Schaffung eines Themenspielplatzes. Der erste Abschnitt wurde in der letzten Ratssitzung beschlossen, derzeit erfolgt die Ausführungsplanung. Die weiteren Abschnitte sollen dann sukzessive folgen. Noch in diesem Jahr soll außerdem ein neuer Fitnessparcours rund um den See eingeweiht werden. Im kommenden Jahr folgt dann die Renaturierung der Mühlenaller. Dabei werden direkt am Wasser Kiesbetten und Knüppeldämme angelegt. Für das "grüne Klassenzimmer" werden Lehrtafeln aufgestellt und Aufenthaltsbereiche geschaffen, "die auch für die Vermittlung von Naturthemen von einzelnen Schulklassen und interessierte Menschen genutzt werden können", wie es von der Stadt hieß. Die Gesamtkosten werden mit rund 316.000 Euro beziffert. Nach Abschluss der Maßnahme erhält die Stadt eine Förderung von 63 Prozent in Höhe von 199.080 Euro aus der Förderrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung ländlichen Entwicklung (ZILE). Für die Mühlenaller im Seepark Schlosssee (inklusive Umgestaltung St. Nicolaigarten) erhielt die Stadt einen Bewilligungsbescheid des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) über 585.000 Euro. Die Förderung deckt 90 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von rund 650.000 Euro, wie es hieß.
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