Meine. Am heutigen Dienstag wurde die neue Meiner Polizeidirektion an der Hauptstraße 13 inklusive symbolischer Schlüsselübergabe eingeweiht. Von den neuen Räumlichkeiten begeistert zeigten sich unter anderem Polizeipräsident Michael Pientka, Michael Feistel, Leiter der Polizeidirektion Gifhorn, und Andreas Klar, Leiter PI Meine.
Der Umzug vom Kiebitzmoor war, gelinde formuliert, nicht geräuschlos verlaufen. Nicht unbeeindruckt von der einprasselnden Kritik war daher auch Michael Feistel nach eigener Aussage geblieben: "Die Kritik hat mich nach 40 Jahren Dienstzeit schon sehr bewegt. Die neue Direktion sei zu groß, würde nicht früh genug fertig, es würden Steuern verschwendet werden. Dabei stand meine Tür jederzeit offen, ich hätte niemals Einblick in unsere Planung verwehrt." Deshalb präsentierte sich Feistel heute besonders glücklich und dankte dafür im Besonderen den Investoren Stephan und Kerstin Wendland, Investoren aus Meine, die der Polizei eine neue Heimat gegeben hätten.
Auf 606 Quadratmetern (die alte Stätte bot nur 300 Quadratmeter) genießt die Meiner Polizei nun Vorzüge, die an alter Stätte noch undenkbar gewesen seien. Ein Raum für erkennungsdienstliche Maßnahmen habe komplett gefehlt, ein Drittel der Gemeinschaftsräume sei abgetrennt worden, um diesen Mangel auffangen zu können. Dienstversammlungen wurden aus Platzgründen beispielsweise ins Rathaus verlegt, es fehlte an Umkleideräumen und Schränken. Viele Qualitätsstandards konnten schlichtweg nich eingehalten werden. Nun sei alles anders und professioneller Polizeidienst endlich möglich. Das neu erbaute Gebäude ist für 25 Beamte ausgelegt und bietet nicht nur einen eigenen Raum für erkennungsdienstliche Maßnahmen, sondern auch für Live-Scans und ausgefeilte Technik.
Ein langer Weg bis zur Fertigstellung
Andreas Klar, Leiter PI Meine, und Hauptkommissarin M. Behrendt simulierten die Tätererfassung. Foto:
So blies auch Polizeichef Pientka ins gleiche Horn, für die Feierlichkeiten anlässlich neuer Räumlichkeiten nicht alltäglich, aber in diesem Fall gerechtfertigt. Das Gebäude sei nicht nur schön für die dort arbeitenden Kollegen, sondern ermögliche strategische Personalplanung. Der Weg dorthin sei allerdings langwierig gewesen: "2014 wurde der Raumbedarf vom Innenministerium genehmigt. Viele wissen vielleicht nicht, dass man solche Planungen tatsächlich aufwendig begründen muss. Im Anschluss führte der Weg über das Finanzministerium, so dass es erst 2015 überhaupt zu einer Bauplanung kommen konnte. 2016 war letztendlich Baubeginn, so dass der Umzug erst am 3. April erfolgen konnte. Aber der lange Weg hat sich gelohnt. Was hier entstanden ist, kann sich sehen lassen. Es gehört sicherlich nicht zu den üblichen Zweckbauten, ist einerseits funktional, bietet aber auch einen Wohlfühlfaktor. Und das im Herzen der Gemeinde neben dem Rathaus und in der Nähe der Schule," lobte Pientka.
Er freue sich sowohl für die Kollegen, die nun tolle Rahmenbedingungen vorfänden, als auch für die Bürger, die nun eine bessere Anlaufstelle bekämen. Der bisherige Leiter der Meiner Direktion, Andreas Klar, der zum 31. Juli in seinen Lebensabschnitt des Pensionärs schreiten wird, merkte zudem an, dass bei der Flut von neuen Auszubildenden in den alten Räumlichkeiten ohnehin bei weitem zu wenig Platz gewesen wäre. Nun könnten die neuen Bachelorstudenten, von denenzwei zukünftig in Meine arbeiten werden, auch in den Kriminalermittlungsdienst einbezogen werden. Papenteichs Samtgemeindebürgermeisterin Ines Kielhorn nahm schlussendlich noch einmal Bezug zu den kritischen Hintergrundtönen, schlug aber einen versöhnlichen Bogen: "Bei aller Kritik war der größte Wunsch der Bürger immer, dass die Polizei in Meine bleibt. Lange war nicht absehbar, wie die Lücke geschlossen werden würde. Zu dem Endergebnis kann man die Verantwortlichen jedoch nur beglückwünschen. Es wertet mit seinem äußeren Erscheinungsbild sogar Meine ein Stück weit auf."
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