Gifhorn. Ein Ehepaar aus dem Landkreis Gifhorn ist Opfer eines dreisten Betrugs geworden. Unbekannte erbeuteten durch eine ausgeklügelte Telefon- und Onlinebanking-Masche einen hohen Geldbetrag. Das berichtet die Polizei am heutigen Freitag.
Das Paar erstattete am Mittwoch Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Gifhorn. Der Zentrale Kriminaldienst hat die Ermittlungen aufgenommen.
Betrug mit falscher Bank-Nummer
Nach bisherigen Erkenntnissen nutzte das Ehepaar Onlinebanking, hatte jedoch Anfang September Probleme beim Zugang. Über den persönlichen Bankberater wurde daraufhin ein neuer TAN-Generator bestellt – doch auch mit diesem funktionierte der Login nicht. Die Frau suchte daraufhin im Internet nach einer Kontaktnummer ihrer Hausbank und geriet offenbar auf eine betrügerische Webseite.
Am Telefon meldete sich eine vermeintliche Bankmitarbeiterin, die Hilfe versprach und kurze Zeit später erneut anrief. Im Gespräch erfragte sie persönliche Daten, darunter auch die Kontonummer, und gab anschließend genaue Anweisungen: Die Frau sollte mehrfach ihre EC-Karte in den TAN-Generator stecken und eine Test-TAN erzeugen. Diese sogenannten „Tests“ stellten sich später als tatsächliche Freigaben von Überweisungen heraus.
Zusätzlich wurde der Geschädigten geraten, das Konto für einige Tage nicht aufzurufen – offenbar, um die Entdeckung des Betrugs zu verzögern. Als sie schließlich am 8. Oktober ihr Onlinebanking prüfte, stellte sie mehrere unberechtigte Abbuchungen fest.
Perfide Masche
Besonders perfide: Beim Rückruf der angeblichen Bankmitarbeiterin erschien auf dem Telefon-Display eine Gifhorner Vorwahl. Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich hierbei um sogenanntes „Call-ID-Spoofing“, bei dem Betrüger die Telefonnummer manipulieren, um Vertrauen zu erwecken.