Gifhorn. „30 Jahre Gleichstellung im Landkreis Gifhorn“ – dies war das zentrale Thema des diesjährigen frauenpolitischen Sektempfangs am Montagabend im Rittersaal im Schloss Gifhorn.
Landrat Dr. Andreas Ebel eröffnete die Veranstaltung mit einer Begrüßungsansprache. Im Anschluss erinnerten seine beiden Vorgängerinnen Marion Lau und Margarete Pertzel sowie Gleichstellungsbeauftragte Christine Gehrmann in einer Talkrunde unter anderem an die Anfänge der Gleichstellung im Landkreis Gifhorn. Auf humorvolle Weise würdigte außerdem das Improvisationstheater Steife Briese aus Hamburg das 30-jährige Bestehen der Gleichstellungsstelle des Landkreises Gifhorn.
Landrat Dr. Andreas Ebel vergegenwärtigte in seiner Begrüßungsansprache zunächst die Erfolge, die in den vergangenen 30 Jahren für die Gleichstellung von Frau und Mann im Landkreis erzielt worden sind. Dazu zählen die Einrichtung eines Frauenhauses, das Frauenzentrum, die Biss Beratungsstelle, die Täterberatung sowie die Netzwerkarbeit gegen häusliche und sexuelle Gewalt. Auch die Betreuung für Kindergartenkinder wurde ausgeweitet, Krippenplätze und Ganztagsangebote an Schulen sowie Schulmensen geschaffen. „Gute Angebote für Frauen, in den Beruf zurückkehren zu können, waren noch vor 30 Jahren rar gesät“, erinnert der Landrat. „Umso bedeutungsvoller ist, was die Gleichstellungsbeauftragten und Frauenverbände seither geleistet haben“, resümiert Landrat Dr. Andreas Ebel. So haben die Frauen im Landkreis von den Veränderungen und Verbesserungen erheblich profitiert.
"Meine Frau braucht so etwas nicht"
Anschließend erinnerten sich die beiden ehemaligen Landrätinnen Margarte Pertzel und Marion Lau in einer Talkrunde an die Anfänge. Denn vor 30 Jahren wurde um die Einrichtung der Gleichstellungsstelle im Kreistag sehr gerungen. Bei einer Straßenumfrage gab ein Mann etwa zur Antwort: „Meine Frau braucht so etwas nicht, die ist gleichberechtigt“, weiß die amtierende Gleichstellungsbeauftragt Christine Gehrmann. Sie übernahm die Aufgaben 1997 von ihrer Vorgängerin Ute Simonides, die am 1. April 1988 erste Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Gifhorn wurde.
„Nach wie vor ist die kontinuierliche Verbesserung aller Rahmenbedingungen wichtig, damit Frauen in der Gesellschaft gleichberechtigt leben können“, betont Landrat Dr. Andreas Ebel. So sei es weiterhin für die private wie berufliche Lebensplanung von Frauen wesentlich, Angebote im Kinderbetreuungsbereich oder für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auszubauen. „Eine besondere Herausforderung ist außerdem die Integration der weiblichen Zugewanderten, damit auch für sie Gleichberechtigung keine leere Worthülse bleibt“, hebt der Landrat hervor.
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