So soll Gifhorns Innenstadt attraktiver werden

Die Verwaltung schlägt acht Projekte aus dem ISEK-Programm vor, für die Fördergelder beantragt werden sollen.

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Auch der Marktplatz soll neu gestaltet werden. Archivbild
Auch der Marktplatz soll neu gestaltet werden. Archivbild | Foto: regionalHeute.de

Gifhorn. Im Juli 2021 hatte der Rat der Stadt Gifhorn die Aufstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) beschlossen. Aus einer Vielzahl von Vorschlägen wurden 21 Maßnahmen ausgewählt und im September 2023 der Öffentlichkeit präsentiert. Nach weiterem Feedback hat die Verwaltung nun acht Projekte ausgewählt, für die man Fördergelder beantragen will. Darüber werden die Gremien der Stadt aktuell in Kenntnis gesetzt.



Das ISEK bilde die Grundlage für die Aufnahme in die verschiedensten Förderprogramme, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Bereits zum 1. Juni dieses Jahres soll ein Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ für das Förderprogramm 2025 gestellt werden. In diesem Rahmen erfolge eine Zweidrittel-Förderung zu je einem Drittel durch den Bund und das Land. Ein Drittel sei als Eigenanteil erforderlich.

Volumen von zirka 20 Millionen Euro


Vorbereitende Gespräche hätten mit dem Amt für regionale Landesentwicklung als zuständige Fördermittelstelle stattgefunden. Es werde voraussichtlich für die Aufnahme in das Förderprogramm 2025 einen Förderzeitraum von 15 Jahren geben. Es könnte in diesem Zeitraum ein Gesamtinvestitionsvolumen von zirka 20 Millionen Euro genehmigt werden. Aus allen Maßnahmenideen schlägt die Verwaltung nun eine Auswahl für die „Klimagerechte Innenstadt – Urbane Achse und Blau-Grünes Band“ vor.

Nördliches Tor zur Innenstadt


Das erste Projekt ist die bauliche Aufwertung des nördlichen Eingangs zur Innenstadt. Die attraktive Lage an der Ise werde derzeit durch die Nutzung als Parkplatz kaum genutzt. Denkbar wäre die Komprimierung des Parkraums in einer Parkpalette. Neben einer Neugestaltung der Uferzone, wäre dann auch Raum für Aufenthaltsflächen, Wohnen oder Gewerbe. Es ist ein kurzfristiger Umsetzungszeitraum angepeilt. Es wird mit Kosten über 3 Millionen Euro gerechnet.

Die klimagerechte Neugestaltung des Steinwegs ist das zweite Projekt, das in die Liste der Verwaltung aufgenommen wurde. Dabei geht es um die Neugestaltung der Oberflächen unter Beachtung klimatischer Aspekte. Dabei sollen Wasserelemente wie Trinkbrunnen berücksichtigt werden. Auch spielerische und interaktive Elemente sind denkbar. Diese Maßnahme soll ebenfalls kurzfristig umgesetzt werden und liegt im Kostenbereich über 3 Millionen Euro.

Neugestaltung des Marktplatzes


Der Gifhorner Markplatz als einer der wichtigsten Plätze der Innenstadt verfüge über wenig Gestaltungselemente und Schutz vor Sonne. Daher sei auch hier eine klimagerechte Neugestaltung erforderlich. Begrünung, Entsiegelung und Beschattung sind die Ziele. Der historische Charakter sowie seine Funktion als Veranstaltungsort müsse natürlich erhalten bleiben. Die Umsetzung ist kurzfristig vorgesehen, der Kostenrahmen wird auf 1 bis 3 Millionen Euro beziffert.

Der nächste Punkt ist die energetische Sanierung des Rathauses. Das in den 1980er Jahren errichtete Gebäude habe einen erheblichen Bedarf. Deshalb sei auch hier eine kurzfristige Umsetzung angedacht. Eine enge Abstimmung mit dem Projekt Marktplatz sei sinnvoll. Die Kosten dürften die 3-Millionen-Grenze überschreiten.

Kinovorplatz als Verbindungsstück


Die Umgestaltung des Kinovorplatzes als Verbindungsstück für das blau-grüne Band an der Mühlenaller im Innenstadtbereich gehört ebenfalls zu den kurzfristig umzusetzenden Projekten. Hier geht es vor allem um eine gestalterische Aufwertung und bessere Beschilderung. Der Zugang zur Mühlenaller durch Steg oder Treppe soll geprüft werden. Die Kosten sollten 1 Million Euro nicht überschreiten.

Südliches Tor zur Innenstadt


Der Schillerplatz stellt den südlichen Zugang zur Innenstadt dar. Auch dieser soll aufgewertet und umgestaltet werden. Durch das hohe Verkehrsaufkommen und die eingeschränkte Beschattung wird derzeit eine geringe Aufenthaltsqualität attestiert. Neben der Integration von Spiel- und Wasserelementen sowie Grüninseln und Verschattungen soll daher auch eine Neuregelung des Verkehrs geprüft werden. Die Kosten sollen zwischen 1 und 3 Millionen liegen.

Die Aufwertung der Mühlenaller zwischen Steinweg und Isemündung unter ökologischen und ästhetischen Aspekten ist ein weiteres Projekt. Durch eine geringere Befestigung der Ufer und Zugängen zum Wasser soll der Bereich mehr wahrnehmbar und erlebbar werden. Geprüft werden soll die Einrichtung einer Niedrigwasserrinne, um Flächen entlang des Flusslaufs zu schaffen und den Fluss in einen naturnäheren Gewässerlauf zu bringen. Kosten von 1 bis 3 Millionen Euro sind veranschlagt.

Das letzte Projekt auf der Liste ist der Neubau einer Brücke zwischen Bleiche und einer der angrenzenden Straßen. So soll eine neu Verbindung vom Westen in die Innenstadt hergestellt werden. Bis zu 200.000 Euro soll dies kosten.

Hier findet man alle Maßnahmen


Sämtliche Maßnahmenvorschläge und die Dokumentation der Beiträge aus den Beteiligungen können unter https://isek.stadt-gifhorn.de eingesehen werden.


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